Europas Gaspreise im Aufwind nach Versorgungsschwierigkeiten und Beschädigung russischer Anlagen
Die Energiemärkte Europas erlebten zu Beginn der Woche eine bemerkenswerte Preissteigerung für Erdgas, getrieben durch eine Kombination aus reduzierten Lieferungen und geopolitischen Spannungen. Der maßgebliche TTF-Future, der die Kosten für die Auslieferung von Erdgas in einem Monat repräsentiert, stieg merklich an der Amsterdamer Börse und erreichte einen Stand von 29,11 Euro pro Megawattstunde, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Werten der Vorwoche darstellt. Analysten sprechen vom größten Anstieg seit Anfang des Jahres.
Hintergrund dieser Entwicklung sind insbesondere eine Drosselung der Flüssigerdgaslieferungen aus den Vereinigten Staaten wegen verlängerter Wartungsarbeiten an einem texanischen LNG-Terminal sowie Berichte über den Ausfall einer wichtigen norwegischen Gas-Pipeline. Hinzu kommen Sicherheitsbedenken nach Angriffen auf die Energieinfrastruktur Russlands, die ebenfalls als Einflussfaktor gelten. Zuletzt sorgte ein Drohnenangriff in Russland für Schlagzeilen, bei dem eine Ölraffinerie in Brand gesetzt wurde. Dies trug zur steigenden Nervosität auf den Märkten bei.
Ingesamt verbuchte der Gaspreis binnen dreier Handelstage einen Anstieg um 18 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit dem frühem Februar. Marktbeobachter zeigen sich vorsichtig und verweisen auf die komplexen Ursachen hinter den aktuellen Preisentwicklungen. Die angespannte Lage im Energiemarkt unterstreicht einmal mehr die Fragilität der europäischen Energieversorgung unter gegenwärtigen geopolitischen Rahmenbedingungen. (eulerpool-AFX)