Europas Börsen im Aufwind: EuroStoxx 50 erreicht neues Rekordhoch
Der EuroStoxx 50, das Flaggschiff der Eurozonen-Börsen, hat mit 5.524 Punkten ein neues Rekordhoch erreicht und damit die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2000 um etwa zwei Punkte übertroffen. Angetrieben wurde dieser Meilenstein von optimistischen Unternehmenszahlen und hoffnungsvollen Prognosen für ein nahes Ende des Ukraine-Konflikts sowie einer wirtschaftlichen Erholung Deutschlands.
Während andere Indizes wie der französische CAC 40 und der Dax-Kursindex die Krise der Jahrtausendwende überwunden haben, hat der EuroStoxx 50 aufgrund seiner spezifischen Branchenverteilung länger gebraucht. Anders als der technologiegetriebene US-amerikanische S&P 500 ist der EuroStoxx stark von zyklischen Sektoren wie Banken, Industrien und Konsumgütern abhängig.
In der Tat haben sich europäische Börsen in diesem Jahr besser entwickelt als ihre US-Pendants, die von nur wenigen großen Technologiewerten, darunter Apple und Microsoft, dominiert werden. Jens Ehrhardt von DJE Kapital warnt vor einer Überbewertung der US-Märkte und sieht Europa als attraktive Alternative für internationale Investoren, die sich angesichts gestärkter Bilanzen und hoher Profitabilität europäischer Unternehmen zunehmend auf das Alte Kontinent konzentrieren.
Die Europäische Zentralbank könnte zudem aufgrund der schwachen Wirtschaftslage in der Eurozone häufiger die Leitzinsen senken als die US-Notenbank, was europäische Aktien erneut in ein günstiges Licht rückt. Doch Analysten wie Sören Hettler von der DZ Bank mahnen zur Vorsicht: Der Handelskonflikt zwischen den USA und ihren Partnern könnte schnell die aufgehellte Stimmung an den europäischen Märkten eintrüben.