Europäische Börsen in Wartestellung - Bankensektor unter Druck, Defensives im Aufwind
An den führenden europäischen Börsenplätzen zeichnete sich ein leichter Rückgang ab, da Investoren nach den jüngsten Höhenflügen der Märkte eine vorsichtige Position einnahmen. Der EuroStoxx 50 verzeichnete ein Minus von 0,1 Prozent und notierte bei 5.644,04 Punkten zur Mittagszeit. Auch außerhalb der Eurozone zeigten sich Abwärtstendenzen: Der Schweizer SMI sank um 0,14 Prozent auf 12.630,63 Zähler, während der FTSE 100 in Großbritannien mit einem Rückgang von 0,42 Prozent auf 9.509,24 Punkte abschloss.
Eine deutliche Zurückhaltung prägte die Märkte, da Investoren gespannt auf den Auftritt von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, warteten. Seine Einschätzungen zur künftigen Geldpolitik könnten richtungsweisend sein, zumal der Markt auf zwei mögliche Zinssenkungen in den verbleibenden Monaten des Jahres hofft. Ein Ausbleiben solcher Maßnahmen könnte die Anleger enttäuschen.
Besonders hart traf es den Bankensektor, wo HSBC über sechs Prozent an Wert einbüßte. Die Institution plant, die Minderheitsaktionäre der Bank Hang Seng vollständig auszukaufen, was durch die Aussetzung von Aktienrückkäufen finanziert werden soll. Steve Clayton von Hargreaves Lansdown betonte, dass die Übernahmeprämie von 30 Prozent über dem letzten Kurs der Hang Seng-Aktien liege, was die Abgaben zusätzlich beförderte.
Im Autosektor gerieten Ferrari-Aktien stark unter Druck, indem sie über elf Prozent verloren. Ein enttäuschender Gewinnausblick belastete das Papier. Michelin verzeichnete ebenfalls einen Verlust von 4,5 Prozent, da Analysten nach aktuellen Unternehmensinformationen skeptisch gegenüber dem Ausblick des Reifenherstellers blieben.
Positive Impulse kamen hingegen aus dem Bereich der defensiven Nahrungsmittelwerte. Besonders stachen Danone mit einem Gewinn von 4,3 Prozent heraus. Die Analysten von JPMorgan äußerten sich optimistisch bezüglich der bevorstehenden Geschäftszahlen des Konzerns.

