Europäische Börsen in der Korrektur: Altbekannte Herausforderungen kehren zurück
Der EuroStoxx 50 hat sich eine wohlverdiente Verschnaufpause gegönnt und verzeichnete einen Rückgang um 0,54 Prozent, wobei er auf 5.425,17 Punkte fiel. Trotz dieser Abkühlung bleibt der Eurozonen-Leitindex in seinem übergeordneten Aufwärtstrend gefangen, was Anlegern Grund zur Hoffnung gibt.
Der Schweizer SMI ging ebenfalls auf Talfahrt und fiel um 0,83 Prozent auf 12.304,76 Punkte. Laut Aussagen von Händlern sei die anfängliche Euphorie aufgebraucht, während altbekannte geopolitische Probleme erneut für Unruhe sorgten. Insbesondere Berichte über einen möglichen Angriff Israels auf iranische Atomanlagen beunruhigen Investoren, da die fragile Situation im Nahen Osten damit weiter angeheizt werden könnte.
Auch der britische FTSE 100 ("Footsie") wurde nicht verschont und büßte 0,11 Prozent auf 8.771,24 Punkte ein. Die jüngsten Inflationszahlen blieben ohne nennenswerte Auswirkung auf die Kurse in London, obwohl die Teuerungsrate aufgrund der steigenden Energiepreise im April auf einen 15-Monats-Höchststand anstieg.
Strategin Susana Cruz von Panmure Liberum meldete sich zu Wort und stellte fest, dass die jüngste Erholung nach der Aussetzung zusätzlicher US-Zölle an Schwung verliere. Dennoch bleibt sie optimistisch, was europäische Aktien betrifft, da diese von signifikanten Staats- und Verteidigungsausgaben profitieren und weniger von politischen Unsicherheiten betroffen sind als ihre US-Pendants.
Unter den Einzelwerten stachen im "Footsie" insbesondere die Papiere von JD Sports mit einem Minus von 7,3 Prozent hervor. Analystin Monique Pollard von der Citigroup beschrieb die aktuelle Geschäftsentwicklung als "enttäuschend" und verwies auf die anhaltende Volatilität des Marktes sowie die Unwägbarkeiten durch US-Zölle. Im Gegensatz dazu konnten sich die Aktien von Marks & Spencer von vorübergehenden Verlusten erholen und gewannen zuletzt ein Prozent. Der britische Einzelhandelsriese berichtete indes, dass Cyberangriffe den Betriebsgewinn in Mitleidenschaft ziehen könnten.