Euro verliert an Schwung – Dollar auf Erholungskurs
Der Euro hat am Donnerstag einen unerwarteten Rückschlag hinnehmen müssen. Während die Gemeinschaftswährung in New York zum Handelsschluss mit 1,1284 US-Dollar bewertet wurde, hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs zuvor auf 1,1309 Dollar festgesetzt. Im Umkehrschluss kostete der US-Dollar 0,8842 Euro, nachdem er am Vortag noch bei 0,8833 Euro gelegen hatte.
Trotz der Schwäche der vergangenen Tage gewann der Dollar gegenüber vielen anderen Währungen an Boden zurück. Marktbeobachter sehen hier einen Hinweis, dass die US-Notenbank Federal Reserve, beeinflusst von Signalen mehrerer ihrer Vertreter – darunter auch Direktoriumsmitglied Christopher Waller – eine Zinssenkung erst für die zweite Jahreshälfte in Betracht zieht. Seit der letzten Anpassung im Dezember, als der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt wurde, verbleibt der Zinssatz stabil zwischen 4,25 und 4,50 Prozent.
Die jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren aus der Eurozone zeigten sich durchwachsen. Zwar konnte der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Bundesrepublik im Mai einen Aufwärtstrend verzeichnen, zeitgleich verschlechterte sich jedoch die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone. Der von S&P Global berechnete Wert rutschte unter die kritische 50-Punkte-Marke und signalisiert damit ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten. Diese gemischten Konjunkturdaten schafften es nicht, den Euro im Tagesverlauf zu stabilisieren.