Euro unter Druck: US-Dollar erstarkt – Zinssenkung in weiter Ferne
Der Aufwärtstrend des Euro hat eine vorläufige Pause eingelegt, nachdem die europäische Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,13 US-Dollar fiel. Im Handelsverlauf sank der Euro auf ein Tagestief von 1,1281 Dollar, was einem Rückgang von einem halben Cent seit dem Morgen entspricht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs entsprechend auf 1,1309 Dollar fest und bewertete den US-Dollar mit 0,8842 Euro.
Die Stärke des Dollars zeigt sich über viele Währungen hinweg, was den Euro zusätzlich belastet. Der Markt antizipiert weitere Verhandlungen der US-Notenbank Fed, die offenbar mit einer weiteren Zinssenkung zögert. Christopher Waller vom Fed-Direktorium stellt eine Zinssenkung erst für die zweite Jahreshälfte in Aussicht, vorausgesetzt, der Handelskonflikt der USA mit anderen Ländern lindert sich und die Zölle reduzieren sich auf etwa 10 Prozent.
Die Fed hatte zuletzt im Dezember den Leitzins gesenkt und seither stabil zwischen 4,25 Prozent und 4,50 Prozent gehalten. Während gemischte Konjunkturdaten aus der Eurozone den Eurokurs nicht stützen konnten, da beispielsweise das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland zwar leicht anstieg, aber die Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone sich verschlechterte, zeigt die wirtschaftliche Aktivität tendenziell Schrumpfungserscheinungen.
Gegenüber anderen wichtigen Währungen zeigte sich der Euro ebenfalls schwächer; die EZB fixe Kurse für britische Pfund, japanische Yen und Schweizer Franken entsprechend neu. Auch der Goldpreis fiel in London um etwa 17 Dollar auf 3.298 Dollar je Feinunze.