Euro gibt Kursgewinne teilweise ab – Moody's Herabstufung setzt US-Dollar unter Druck
Der Euro hat zu Wochenbeginn einen Teil seiner zuvor erzielten deutlichen Kursgewinne eingebüßt. Nach einer zwischenzeitlichen Stärke von bis zu 1,1288 US-Dollar notierte die Gemeinschaftswährung in New York zuletzt bei 1,1235 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1262 Dollar festgelegt, was eine leichte Erholung gegenüber Freitag (1,1194 Dollar) markierte.
Der US-Dollar geriet vor allem aufgrund der Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's unter Druck. Diese hatte den USA am Freitag die Top-Bewertung "Aaa" entzogen und die Bonität auf "Aa1" herabgestuft. Als Begründung nannte Moody's den über ein Jahrzehnt steigenden Schuldenstand der USA und die damit verbundenen Zinskosten. Damit verlieren die USA auch bei der letzten großen Ratingagentur die Spitzenbewertung.
Trotz der Schwäche des Dollars erwartet Mark Haefele, Chief Investment Officer bei der UBS, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Er hält es zudem für wahrscheinlich, dass die US-Notenbank eingreifen würde, sollte es zu einem unkontrollierten Anstieg der Anleiherenditen kommen.
Tobias Basse von der NordLB sieht die Entscheidung von Moody's lediglich vom Timing her überraschend, während Benoit Anne von MFS Investment Management die Herabstufung als wenig überraschend und als technische Korrektur gegenüber anderen Bewertungsagenturen einstuft. Philip Jefferson, Vizepräsident der US-Notenbank Fed, betonte auf einer Konferenz in Florida die Vorsicht der Fed bei geldpolitischen Entscheidungen angesichts der gegenwärtigen Unsicherheit.
Er unterstrich, dass es vorteilhaft sei, abzuwarten, wie sich die Politik entwickelt und welche Auswirkungen sie zeitigt.