Erneute nächtliche Gefechte verschärfen Spannungen zwischen Indien und Pakistan
Der anhaltende Konflikt zwischen Pakistan und Indien hat sich erneut zugespitzt, nachdem beide Länder in der Nacht zu heftigen Feuergefechten entlang ihrer streng bewachten Grenze verwickelt waren. Die indische Armee beschuldigte Pakistan, mehrere Angriffe mithilfe von Drohnen und Munition entlang der Westgrenze initiiert zu haben. Indische Streitkräfte gaben an, diese Drohnenattacken erfolgreich abgewehrt zu haben und erwiderten die Angriffe ihrerseits. Pakistan wiederum wurden wiederholte Verstöße gegen den bestehenden Waffenstillstand vorgeworfen, ohne dass Islamabad sich bislang dazu äußerte.
Dem 'Indian Express' zufolge führten die nächtlichen Artilleriegefechte in der Region Jammu und Kaschmir zu tragischen zivilen Opfern, darunter der Tod einer Frau und die Verletzung vier weiterer Personen. Seit vergangenem Mittwoch erhöhte sich die Zahl der zivilen Todesopfer in Indien auf 17.
Bereits am Donnerstagabend hatte es laut indischen Berichten Luftangriffe durch pakistanische Drohnen und Raketen in den Gebieten Jammu und Kaschmir sowie im angrenzenden Bundesstaat Punjab gegeben. Diese Bedrohungen seien erfolgreich neutralisiert worden, wobei keine Verletzten zu beklagen waren. Pakistan wies die indischen Vorwürfe jedoch entschieden zurück, während unabhängige Bestätigungen dieser Anschuldigungen ausstanden.
Die Eskalation der Spannungen steht im Kontext eines schweren Terroranschlags im April in Jammu und Kaschmir, bei dem 26 Menschen ums Leben kamen, vorwiegend indische Touristen. Neu-Delhi vermutet eine Mitwirkung Pakistans, während Islamabad diese Vorwürfe zurückweist und eine unabhängige Untersuchung fordert. Aufgrund des Anschlags sind die Spannungen und Gefechte zwischen den beiden Nationen wieder erheblich angestiegen. Als militärische Antwort griff Indien in der Nacht auf Mittwoch mehrere Ziele in Pakistan an, darunter mutmaßliche 'Terroristencamps', die nach Angaben der indischen Armee zerstört wurden.
Pakistan und Indien haben die Kontrolle über unterschiedliche Teile Kaschmirs, jedoch beanspruchen beide das gesamte Gebiet für sich.