Erleichterung an Europas Börsen: EuroStoxx 50 erholt sich von Verlustrunde
Eine Welle der Erleichterung hat die europäischen Märkte erfasst, als die Spekulationen über eine mögliche Absetzung des US-Notenbankchefs Jerome Powell am Donnerstag ins Leere liefen. Der EuroStoxx 50 atmete auf und schloss mit einem Plus von 1,49 Prozent bei 5.377,15 Punkten.
Auch jenseits des Atlantiks beruhigte sich die Stimmung schnell, nachdem US-Präsident Donald Trump klare Worte zur Unterstützung Powells fand und entsprechende Berichte zurückwies. Zudem konnten sich europäische Indizes außerhalb der Eurozone gut behaupten: Der Schweizer SMI stieg um 0,43 Prozent auf 11.961,87 Punkte und übertraf damit in der Wochenmitte bereits seine europäischen Pendants. Auch der britische FTSE 100 konnte mit einem Zuwachs von 0,52 Prozent auf 8.972,64 Punkte überzeugen.
Doch die Unsicherheit bleibt, kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Ein drohender Verlust der US-Notenbankunabhängigkeit könnte erhebliche Konsequenzen für die globalen Märkte haben, neben den bestehenden Sorgen um Zollstreitigkeiten.
Unternehmens-eigene Ergebnisse standen erneut im Rampenlicht. Der Schweizer Industriegigant ABB beeindruckte mit einem herausragenden Anstieg im Auftragseingang und belebte mit einem Kursplus von 9,9 Prozent die gesamte Branche.
Im Automobilsektor hörte man positive Töne von Volvo Cars, deren Maßnahmen zur Sicherstellung der Liquidität Früchte trugen, was die Aktien um 7,9 Prozent steigen ließ. Gleichzeitig traf der Nutzfahrzeughersteller Volvo einen schwereren Ton und verlor 1,9 Prozent inmitten eines schwierigen Marktumfelds in Nordamerika.
In Zürich gehörten die Papiere von Novartis mit einem Rückgang von 1,9 Prozent zu den Verlierern. Trotz solider Zahlen überzeugten die Ergebnisse nicht völlig, da die Erwartungen für erhöhte Prognosen höher lagen.
Im Bankensektor enttäuschte Nordea angesichts eines Gewinnrückgangs im zweiten Quartal infolge sinkender Zinsüberschüsse, was in einem Kursverlust von 2,7 Prozent resultierte. Easyjet sah sich mit einem Minus von 4,9 Prozent konfrontiert, da jüngste Streiks in Frankreich das Zukunftsbild der Sommersaison trübten.

