Erdogan und die PKK: Ein neues Kapitel im politischen Schachspiel?
Die Ankündigung der Selbstauflösung der kurdischen PKK-Guerilla könnte der Türkei einen Richtungswechsel ermöglichen. Doch der Pfad zu einem dauerhaften Frieden ist weit und von Unsicherheiten geprägt.
Innerhalb der kurdischen Bewegung wird aktuell intensiv über Demokratisierung diskutiert. Präsident Erdogan scheint den Friedensprozess hingegen als strategische Gelegenheit zu sehen, um die demokratischen Kräfte zu zersplittern und sich so eine weitere Amtszeit zu sichern.
Es besteht die Möglichkeit, dass die Kurden durch das Angebot kultureller Rechte dazu bewegt werden könnten, dem inhaftierten Ekrem Imamoglu, Präsidentschaftskandidat der größten Oppositionspartei, ihre Unterstützung zu entziehen. Historisch gesehen hat Erdogan die PKK erfolgreich als Feindbild genutzt.
Sollte diese Option wegfallen, könnte sich ein neues politisches Szenario abzeichnen, in dem Imamoglu zum neuen Ziel innerhalb des Machtgefüges wird.