EnBW plant Kapitalerhöhung zur Unterstützung ambitionierter Investitionsvorhaben
Der Karlsruher Energieversorger EnBW hat den Grundstein für eine mögliche Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe gelegt, die dem Unternehmen helfen soll, das notwendige Kapital für seine weitreichenden Investitionen im Energiesektor zu sichern. Für den Konzern, der den Wandel hin zu einem nachhaltigen Energiesystem vorantreiben möchte, reicht die Finanzierung durch operative Erträge, Partnerschaften und Fremdkapital nicht aus, erklärt Konzernchef Georg Stamatelopoulos.
Um die ehrgeizigen Pläne zu realisieren, erwägt die EnBW nun eine Kapitalerhöhung und hat bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen. Diese Kapitalerhöhung wurde auf der Hauptversammlung mehrheitlich beschlossen und gibt dem Vorstand die Möglichkeit, flexibel auf jeweilige Marktsituationen zu reagieren.
Geplant ist eine Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 177 Millionen Euro durch sogenanntes genehmigtes Kapital, was einem Anstieg von etwa 25 Prozent entspricht. Darüber hinaus könnten durch die Ausgabe neuer Aktien bis zu drei Milliarden Euro generiert werden. Der Zeitrahmen für diese Maßnahme steht aktuell noch aus, die Entscheidung soll jedoch im Verlauf des Jahres fallen.
Die Hauptanteilseigner, darunter das Land Baden-Württemberg und die OEW, ein Zusammenschluss von neun Landkreisen, unterstützen diese Initiative. Beide Parteien, die zusammen fast 94 Prozent an der EnBW halten, haben ihre Bereitschaft signalisiert, je bis zu 1,5 Milliarden Euro in neue Aktien zu investieren. Finanzminister und EnBW-Aufsichtsrat Danyal Bayaz unterstrich die bedeutende Rolle der EnBW bei der Energiewende und betonte die Wichtigkeit des Engagements für den Klimaschutz sowie für die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg.
Stamatelopoulos kündigte an, dass das Unternehmen bis 2030 mindestens 40 Milliarden Euro investieren wird, mit der Möglichkeit, auf bis zu 50 Milliarden Euro zu erhöhen. Diese Mittel sollen unter anderem in den Ausbau von Übertragungs- und Verteilnetzen, Wind- und Solaranlagen sowie wasserstofftauglichen Gaskraftwerken fließen. Zudem steht der Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes und der Ausbau der Elektromobilität auf der Agenda.
Das Investitionsprogramm ist das größte in der Geschichte der EnBW und soll das Unternehmen als Vorreiter in der Energiebranche etablieren.