Einschätzungen zu Trends der digitalen Transformation: Künstliche Intelligenz und ESG-Reporting - Nutzen und Herausforderung
„Keine Modernisierung der Kern-IT-Systeme ist keine Option“ - ein Interview mit den Convista-Vorständen Martin Hinz und Hans-Peter Holl.
Köln, 29.05.2023 (PresseBox) - Die digitale Transformation schreitet voran. Die Modernisierung von Kern-IT-Systemen wird die Versicherer noch weitere Jahre beschäftigen. ESG-Reporting und auch Künstliche Intelligenz, vor allem mit den neuesten Entwicklungen rund um ChatGPT, reihen sich als aktuelle Trends in den Themenkanon mit ein. Eine Einschätzung dazu liefern die Convista-Vorstände Martin Hinz und Hans-Peter Holl.
Interview: David Gorr
VERSICHERUNGSWIRTSCHAFT: Versicherer haben gerade viel Beratungsbedarf in Sachen ESG-Reporting. Die Einführung und Nutzung von Software für das Thema ist kein einfaches oder kurzes Vorhaben. Was gilt es zu beachten, wenn man die IT und Nachhaltigkeitsziele zusammenbringen will?
MARTIN HINZ:
Häufig sind die ESG-Daten über die gesamte Systemlandschaft verteilt, oft in Abteilungssilos oder Tabellenkalkulationen und es existieren bereits einige versicherungsspezifische Softwareprodukte. Aus unserer Sicht ist jedoch der Aufbau einer weiteren separaten, nicht integrierten „Berichtssäule“ mit einer separaten Softwarelösung ausschließlich für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ineffizient. Hierfür lohnt es sich auf die bestehenden Finanzsysteme im CFO-Bereich zu schauen, da die ESG-Daten hiermit eng verknüpft sind. Damit sind wir dann sehr schnell in der SAP-Welt. Da das regulatorische taxonomiebasierte Berichtswesen aus CSRD, Solvency II, CbC-Reporting sowie Berichtspflichten an Finanz- und EU-Behörden immer weiteranwachsen wird, ist es zweckmäßig, bestehende Insel- bzw. Speziallösungen zu konsolidieren und jetzt in eine zentrale „Finanz-Datenarchitektur“ für das Statutory- und Management-Reporting zu investieren. Dafür entwickeln wir mit der SAP Fioneer noch 2023 eine Lösung auf Basis eines versicherungsspezifischen Datenmodells.
Einige Versicherer erneuern ihre Kernsysteme. Warum sollte man das machen, wenn es seit Jahrzehnten stabil läuft und man auch mit einem Altsystem innovative Produkte und Services auf dem Markt launcht?
HANS-PETER HOLL:
MARTIN HINZ:
Wenn sich ein Versicherer für die Erneuerung entscheidet, lautet die Gretchenfrage stets: Eigenentwicklung oder eine Standardlösung? Wann ist was sinnvoll und worauf kommt es bei der Auswahl an?
HANS-PETER HOLL:
MARTIN HINZ:
Der Digitalisierungsturbo wird auch durch ChatGPT gezündet. Fördert das den Versicherungsbetrug oder überwiegen die Potenziale der KI im Bereich NLP?
HANS-PETER HOLL:
Seit dem 1. Januar 2023 haben Sie die drei Beratungsunternehmen enowa, Axxiome Health und ConVista Consulting unter einem gemeinsamen Namen, Convista, gebündelt. Warum?
MARTIN HINZ:
Die Beratungsbranche profitiert von Krisen, aber ist ebenso dem digitalen Wandel unterworfen, kämpft um Fachkräfte und muss sich neuen Kundenwünschen anpassen. Welchen Wandlungsprozess muss man durchlaufen, um Versicherer langfristig an sich zu binden?