E-Commerce mit starkem Wachstum in 2020
Im vergangenen Jahr 2020 bestimmte die Corona-Pandemie weltweit das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. Aufgrund der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen kam das öffentliche Leben zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Besonders der Einzelhandel musste durch die mit den Maßnahmen verbundenen Geschäftsschließungen herbe Umsatzeinbußen hinnehmen.
Viele Menschen verlagerten aufgrund der Umstände ihren Konsum ins Internet. Online-Handel, Gaming und Streaming erlebten 2020 aufgrund dessen nochmals ein starkes Umsatzwachstum im Vergleich zu den in den vergangenen Jahren ebenfalls schon sehr guten Wachstumsraten. Diese Entwicklung hat durch die Corona-Pandemie zwar zusätzlich an Fahrt gewonnen, bestätigt jedoch lediglich den Trend hin zum Online-Handel und weg vom physischen Einkauf in der Innenstadt.
Trend zum digitalen Shopping nimmt weiter Fahrt auf
Der Online-Umsatz mit Waren und Dienstleistungen im interaktiven Handel weist seit 2010 kontinuierlich starke Wachstumsraten auf. Mit durchschnittlich zweistelligen Wachstumsraten ringt E-Commerce dem klassischen Einzelhandel immer mehr Umsatzanteile ab. Im Jahr 2020 stieg der Umsatz im Onlinehandel nochmals kräftig, um 14,6 Prozent auf 84,4 Milliarden Euro. Die wichtigsten Waren- und Dienstleistungssegmente in diesem Zusammenhang waren:
- Textilien und Bekleidung (16,34 Mrd. Euro Umsatz)
- Elektronikartikel und Telekommunikation (14,7 Mrd. Euro)
- Computer, Zubehör, Spiele, Software (6,66 Milliarden Euro)
Mit das größte Umsatzplus erzielte der Online-Handel von Lebensmitteln, der 2020 um rund 70 Prozent anwuchs. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) rechnet mit einem Fortbestand des Trends hin zum E-Commerce und prognostiziert für 2021 ein weiteres Umsatzwachstum in diesem Segment von rund 12,5 Prozent, sodass die Umsatz-Schallmauer von 100 Milliarden Euro angepeilt werden dürfte.
Unterhaltungsindustrie passt sich E-Commerce-Trend an
Neben den klassischen Produkten wie beispielsweise Bekleidung, Bücher oder Elektronikartikel stieg der Umsatz im Bereich Unterhaltungsindustrie in den vergangenen Jahren stark an. Besonders Streamingdienste wie beispielsweise Netflix konnten von diesem Trend profitieren. Darüber hinaus erhöhte sich im Kampf gegen die Langeweile während der Corona-Pandemie auch der Konsum von Online-Games und Spiele-Apps. Auch Tippspiele und Sportwetten waren gern genutzte Begleiter im Zuge des Digitalisierungstrends der vergangenen Jahre. Verschiedene Wettanbieter im Vergleich finden sich auf den einschlägigen Test-Portalen. Neben dem „aktiven“ Konsum von digitalen Unterhaltungsmedien haben sich die Nutzer- und Anmeldezahlen für interaktive Kommunikationsplattformen wie zum Beispiel Twitch in den letzten Jahren ebenfalls massiv erhöht. Statistische Auswertungen zeigten, dass sich die Anzahl der „Visits“ auf dem Live-Streaming-Videoportal seit März 2020 sprunghaft 746,5 Millionen auf 897 Millionen erhöhte und seitdem auf dem neuen Niveau weiter einen kontinuierlichen monatlichen Anstieg ausweist. Generell ist davon auszugehen, dass sich der Trend hin zur digitalisierten Unterhaltungsindustrie weiter verstärken wird – auch nach Corona.
Zahlen im Bereich E-Commerce werden weiter steigen
Auch wenn die Corona-Pandemie überstanden ist rechnen Experten mit einer weiteren Steigerung der Umsatzzahlen im Bereich E-Commerce. Der bevh prognostiziert für das Jahr 2021 einen Umsatzzuwachs von weiteren 12,5 Prozent. Besonders bisher noch nicht so stark über den Online-Handel nachgefragte Konsumgüter und Dienstleistungen wie beispielsweise Lebensmittel aber auch Baumarktartikel werden zukünftig noch stärker nachgefragt werden. Die Entwicklung des Handels hin zum E-Commerce wurde durch die Corona-Pandemie zwar deutlich beschleunigt, der Trend war aber auch vor Corona schon sehr stark ausgeprägt. Für die Händler und Anbieter von Waren und Dienstleistungen wird es zukünftig also eine noch stärkere Rolle spielen auch in der digitalen Welt vertreten zu sein, um ihr Umsatzwachstum auch zukünftig nachhaltig ausbauen und am Markt bestehen zu können.


