Duales Studium: Mit Karriereturbo in die Finanzbranche

Seit dem Bankenkollaps und der darauf folgenden Finanzkrise ist die Branche komplett in Verruf geraten und kein Mensch will mehr Banker werden? Von wegen. Vor zwei Jahren war die Finanzbranche laut einer Umfrage des Allesbach-Instituts zwar tatsächlich das am wenigsten beliebte Arbeitsfeld unter Studienanfängern. Doch die öffentliche Meinung ist schließlich nicht alles, und gänzlich unbeirrt von solchen Umfragewerten ist die Ausbildung durchgängig stark nachgefragt geblieben. Das verwundert nicht, schließlich bietet der Berufseinstieg in einer Bank eine Mischung aus Schreibtischarbeit und Kundenkontakt und beste Aussichten auf dem Stellenmarkt. Wer nach dem Schulabschluss gleich richtig loslegen will, dem empfiehlt sich der Einstieg mit dem Karriereturbo eines dualen Studiums.
Ein duales Studium kombiniert eine Bankausbildung mit einem bankspezifischen Studium und ist bei Studenten besonders beliebt, da es die Absolventen von Anfang an für höhere Aufgaben empfiehlt, also besonders gute Aufstiegschancen bietet. Ein duales Studium ist mittlerweile bei allen großen Bankinstituten möglich, eine Übersicht der Unternehmen bietet der Wegweiser duales Studium. Begleitet wird die Ausbildung in Kooperation mit einer Hochschule meist mit speziellen BWL-Studiengängen wie etwa „Banking und Finance“ oder „BWL – Finanzdienstleistungen“.
Wie läuft ein duales Studium bei einer Bank ab?
Ein duales Studium ist in Blöcke gegliedert: Auf den praktischen Einsatz in der Bank folgt eine Studienphase an der Hochschule, dann geht es wieder zurück in den Betrieb. Die ausbildenden Banken sind bestrebt, die Studenten von Anfang an stark ins Tagesgeschäft einzubinden. So unterstützen sie zum Beispiel die Kollegen bei der Annahme und Abwicklung von Aufträgen oder bereiten Geschäftstermine mit vor. Und auch das Hochschulstudium hat es in sich, denn nach der praktischen Arbeit in der Bank folgt gleich wieder ein Block Theorie und Grundlagenwissen.
Semesterferien? Fehlanzeige. Ein duales Studium ist straff organisiert und hat einen merklich höheren Stressfaktor als vergleichbare Studiengänge oder Ausbildungen. Dafür erhalten die Studenten von Anfang an ein Monatsgehalt, das auch während der Theoriephasen ausgezahlt wird. Und sie haben am Ende gleich zwei Abschlüsse in der Tasche. Alternative: Das Tandem-Modell
Eine weitere Möglichkeit, Ausbildung und Studium zu kombinieren, ist das Tandem-Modell. Dabei startet man zunächst mit einer regulären Ausbildung in einer Bank, kann sich allerdings nach dem ersten Ausbildungsjahr entscheiden, zusätzlich ein Tandem-Studium aufzunehmen. Hier sind die Wahl- und Schwerpunktmöglichkeiten jedoch begrenzter als im dualen Studium, in der Regel handelt es sich um ein Studium zum „staatlich geprüften Betriebswirt mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen“. Es findet berufsbegleitend an einer Fachhochschule statt und dauert acht Semester. Zunächst an einem Abend in der Woche, nach Abschluss der Ausbildung an zwei Abenden in der Woche und alle zwei Wochen zusätzlich an einem Samstag. Wer bereits eine Ausbildung in einer Bank begonnen hat und seine Karrierechancen weiter verbessern will, findet im Tandem-Modell eine Möglichkeit, die Aus- und Weiterbildung mit der kontinuierlichen Arbeit im Unternehmen zu verbinden.

