Die Währungsmärkte vor der geldpolitischen Entscheidungsstunde in Frankfurt
Vor der mit Spannung erwarteten Entscheidung des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) hält sich der Euro beharrlich unterhalb der 1,08-Dollar-Marke. Im frühen Handel notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei einem Wert von 1,0745 Dollar, was dem Kursniveau des Vortages am späten Abend entspricht. Die EZB hatte den offiziellen Referenzkurs am Mittwoch mit 1,0860 Dollar merklich höher angesetzt.
Während des heutigen Handelstages wird die Aufmerksamkeit der Märkte sich überwiegend auf die geldpolitischen Weichenstellungen im Euroraum richten, die in Frankfurt beschlossen werden. Analysten prognostizieren, in Anbetracht der nachlassenden Inflation, dass der EZB-Rat eine mögliche Zinssenkung im Juni bereits jetzt einleiten könnte, allerdings wird für die unmittelbare Zukunft von einem Verbleib der Leitzinsen auf ihrem derzeitigen Stand ausgegangen.
Im Kontrast dazu könnte die Federal Reserve (Fed) in den Vereinigten Staaten eine gelockerte geldpolitische Haltung möglicherweise länger hinausschieben. Aktuelle Inflationszahlen deuten darauf hin, dass die Preissteigerung in den USA hartnäckiger fortbesteht als innerhalb des Euroraums. Die damit verbundene Stärke des US-Dollars setzte nicht nur der europäischen Währung zu, sondern übte auch Druck auf den japanischen Yen aus. Der Yen fiel gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit dem Jahre 1990, was Marktbeobachtern zufolge staatliche Interventionen auf dem Devisenmarkt in greifbare Nähe rücken lässt. (eulerpool-AFX)