Die Sirenen heulen wieder: Konami kündigt Remake von Silent Hill 1 an – mit einem bekannten Entwickler
Manchmal sind es die letzten Sekunden einer Präsentation, die alles verändern. Gerade als die „Konami Press Start“-Show zu Ende zu gehen schien, ließen die Japaner die Bombe platzen, auf die unzählige Horror-Fans seit Jahren gewartet haben. Mit den ersten, unverkennbaren und Gänsehaut erzeugenden Klängen des originalen Intro-Themes wurde es zur Gewissheit: Silent Hill 1, der Urvater des psychologischen Survival-Horrors von 1999, bekommt ein vollwertiges Remake. Die nebligen, albtraumhaften Straßen der verlassenen Stadt rufen uns also erneut. Und wer für diese ehrenvolle, aber auch gewaltige Aufgabe an den Zeichentisch zurückkehrt, ist ebenfalls keine Überraschung mehr.
Eine umstrittene, aber logische Wahl: Bloober Team ist zurück
Konami macht Nägel mit Köpfen und setzt dabei auf ein Team, das sich bereits tief in der Materie befindet: das polnische Studio Bloober Team. Ja, genau, dieselben Entwickler, die bereits für das Remake von Silent Hill 2 verantwortlich sind. Diese Entscheidung ist ein gewaltiger Vertrauensbeweis von Konami, der aber in der Community sicher wieder für ordentlich Diskussionsstoff sorgen wird. Bloober Team ist bekannt für seine ganz eigene Art von psychologischem Horror, wie sie in Spielen wie The Medium oder Layers of Fear gezeigt haben.
Der Elefant im Raum ist natürlich die Frage, ob ihr Stil perfekt zur DNA von Silent Hill passt. Die Reaktionen zum Silent Hill 2 Remake waren gemischt. Doch Konami scheint überzeugt zu sein und hat die bereits im letzten Februar angekündigte, fortgesetzte Partnerschaft nun mit dem prestigeträchtigsten Projekt überhaupt zementiert. Sie lassen das Studio das Fundament der gesamten Serie neu auflegen. Das ist eine Ansage.
Warum dieser Schritt einfach Sinn ergibt
Abgesehen von der Entwicklerwahl ist die Entscheidung, sich nach Teil 2 dem ersten Teil zuzuwenden, absolut folgerichtig. Man hätte ja auch direkt zum dritten Teil springen können, oder? Nein, eben nicht. Kenner der Serie wissen: Silent Hill 3 ist eine direkte Fortsetzung der Ereignisse aus Silent Hill 1. Es ist die Geschichte von Heather Mason, der Tochter von Harry Mason, dem Protagonisten aus dem allerersten Spiel. Ohne die Erlebnisse ihres Vaters im nebligen Kaff würde die gesamte Handlung von Teil 3 in der Luft hängen.
Ein Remake von Silent Hill 3 ohne den Kontext des Originals wäre für Neueinsteiger völlig unverständlich und für Veteranen unbefriedigend. Konami baut das Fundament der Serie also sorgfältig und in der richtigen Reihenfolge neu auf. Zuerst der psychologische Tiefgang von Teil 2, um die Marke wieder ins Rampenlicht zu rücken, und dann zurück zum Anfang, um die zentrale Geschichte um Harry, seine Tochter Cheryl und den Kult der Stadt zu erzählen. Das ist ein cleverer Schachzug, der zeigt, dass man sich tatsächlich Gedanken über die Zukunft der Reihe macht.
Die Renaissance einer Horror-Legende
Nach Jahren der quälenden Stille, in denen die Marke Silent Hill quasi scheintot war – wir erinnern uns schmerzlich an das eingestellte Silent Hills von Kojima und del Toro –, erleben wir gerade eine wahre Renaissance. Mit dem Silent Hill 2 Remake, der jetzigen Ankündigung des SH1 Remakes und dem ebenfalls in der Entwicklung befindlichen, völlig neuen Ableger Silent Hill f, der im Japan der 1960er Jahre spielen wird, fährt Konami die volle Offensive. Es fühlt sich endlich wieder so an, als hätte man den unschätzbaren Wert dieser legendären Horror-Marke erkannt. Es bleibt zwar noch vieles im Dunkeln und Details zum SH1 Remake sind Mangelware, doch die wichtigste Nachricht ist raus: Wir kehren heim. Zurück in den Nebel.