Die Politik bremst Erhöhung der Schienenmaut: Deutsche Bahn atmet auf
In einem bemerkenswerten Schulterschluss reagierte die deutsche Politik auf die drohende Erhöhung der Trassenpreise, die die Bahnunternehmen für die Nutzung der Schienenwege zahlen müssen. Der Bundestag senkte den Eigenkapitalzins der DB InfraGo und entlastet damit die Infrastrukturkosten der Deutschen Bahn. Damit werden die angestrebten Ticketpreiserhöhungen vermieden. Für den Fernverkehr stellt der Haushaltsausschuss zudem eine Förderung von 105 Millionen Euro bereit. Ohne diese Maßnahmen wäre ein finanzielles Ungleichgewicht in der Bilanz der Deutschen Bahn drohendes Szenario geworden.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hob die Bedeutung der Maßnahmen hervor: Ensembles von Reisenden profitieren gleichermaßen wie Unternehmen, die auf einen funktionsfähigen Schienengüterverkehr angewiesen sind. Votum aus der SPD klingt optimistisch. Isabel Cademartori, Verkehrspolitikerin der SPD, sieht in dem Gesetz den Schutz vor eskalierenden Trassenpreisen und betont die Rolle der Schiene als Rückgrat einer ausgewogenen und nachhaltigen Mobilität.
Die Deutsche Bahn zeigte sich zufrieden und sah in der Förderung ein positives Signal für den Fernverkehr, das es ermöglicht, die Ticketpreise im nächsten Fahrplanjahr stabil zu halten. Bereits im Vorfeld hatte sie angekündigt, die Preise im Fernverkehr trotz der steigenden Infrastrukturkosten nicht zu erhöhen. Im Sinne der Stabilität für 2026 setzt der Konzern auf weitere Unterstützung durch die Politik und eine umfassende Reform des Trassenpreissystems.
Trassenpreise, auch als Schienenmaut bekannt, sind seit langem auf einem steilen Anstiegspfad, was zu einem Eingreifen der politischen Akteure führte. Der Eigenkapitalzins für die DB InfraGo wurde drastisch von 5,2 auf 1,9 Prozent gesenkt, wodurch der Bedarf an höheren Trassenpreisen sinkt. Der Branchenverband 'Die Güterbahnen' lobte die Maßnahmen als 'Durchbruch für die Schiene', da die Infrastruktur nicht als Renditeobjekt, sondern als Fundament der Verkehrswende betrachtet werde.
Jedoch birgt die Förderung der Trassenpreise politische Kontroversen: Vorangegangene Zweifel, ob die Finanzierung 2025 gesichert sei, standen im Raum, nicht zuletzt wegen Kritik des Bundesrechnungshofs. Interne Abstimmungsdefizite im Verkehrsministerium trugen zur Verzögerung bei. Die Grünen-Politikerin Paula Piechotta formulierte einen diesmaligen Erfolg als Rettungsanker, mahnte aber eine Wiederholung dieses administrativen Disputs für 2026 an.

