Die Nachfolgeplanung nicht auf die lange Bank schieben
Ein Gastbeitrag von S. Nicolas Manjon

Berlin, 27.07.2017 (lifePR) - Je älter ein Unternehmer wird, desto weniger ist sein Unternehmen wert. Und es entstehen auch andere Gefahren für Hoteliers und Gastronomen, die sich zu lange an ihren Betrieb klammern und keine Nachfolgelösung planen.

Wer ein Unternehmer lange führt und vielleicht sogar aufgebaut hat, kann verständlicherweise nicht so leicht los lassen. Vielmehr wird er Jahr für Jahr sagen, dass er noch lange nicht alt genug sei, in den Ruhestand einzutreten und die Unternehmensführung einem Nachfolger zu überlassen, stamme er aus der Familie oder dem Unternehmen oder sei es ein Investor, Wettbewerber oder, oder, oder.

Doch dann wird der Eigentümer älter und älter – dies ist auch in Hotellerie und Gastronomie immer wieder zu beobachten. Und mit jedem Jahr fällt es ihm schwerer, sein Hotel oder seine Gaststätte auf Kurs zu halten, sie strategisch weiterzuentwickeln und die Geschäfte auszubauen. Denn ein Resultat des fortschreitenden Alters des Eigentümers ist die Verkomplizierung von notwendigen Bankfinanzierungen. Kreditinstitute lehnen Finanzierungsvorhaben regelmäßig ab, wenn der Geschäftsführer-Gesellschafter ein gewisses Alter erreicht hat und keine echte und nachvollziehbare Nachfolgeplanung vorweisen kann.

Und das nicht erst jenseits der 65 oder sogar 70! Banken wollen regelmäßig ab dem 50. Lebensjahr wissen, was denn eigentlich nach dem Eigentümer kommt. Kann dies nicht überzeugend dargelegt werden, wird der Kredit nicht genehmigt – was es bedeutet, wenn auf einmal dringend benötigte Liquidität zur Überbrückung einer verregneten Saison oder die strategisch wichtige Renovierung der Hotelzimmer nicht zur Verfügung gestellt wird, kann wohl jeder Hotelier und Gastronom für sich selbst ermessen.

Wer sich zu lange an seinem Betrieb festhält, ohne die Nachfolgeplanung anzugehen, gefährdet damit die Substanz seines Unternehmen und im schlimmsten Falle den Fortbestand. Und das aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist es nicht unwahrscheinlich, dass dringend benötigte, indes fehlende Liquidität zu einer echten wirtschaftlichen Schieflage und in der Folge in die Insolvenz führen kann. Zum anderen steigen die Risiken krankheitsbedingter Ausfälle massiv an, je älter ein Unternehmer wird. Doch was passiert, wenn der geschäftsführende Gesellschafter altersbedingt wirklich ausfällt, seine Pflichten nicht mehr wahrnehmen kann und auch niemand da, der dies übernehmen und das Unternehmen führen könnte? Auch das kann unweigerlich zur Schließung des Betriebs führen und zum Verlust von Arbeitsplätze etc.

Aber auch ohne diese ganz drastischen Konsequenzen kann das allzu langjährige Festhalten am Betrieb schmerzhaft für den Eigentümer sein. Am Markt gilt die Regel: Je älter ein Unternehmer wird, desto weniger ist sein Unternehmen wert. Er arbeitet also länger, um später bei einem Verkauf weniger Geld dafür zu bekommen – obwohl er dieses für den Verzehr im Alter eigentlich eingeplant und seine Altersvorsorge komplett darauf ausgerichtet hatte. Kann er dann wegen eines verspäteten Verkaufs beispielsweise nur auf 70 Prozent der avisierten (und ursprünglich durchaus realistischen) Summe zurückgreifen, gefährdet das die langfristige Finanzierung des Ruhestands.

Was heißt das also für Unternehmer im Gastgewerbe? Wer früh mit der Nachfolgeplanung beginnt, hat erhebliche Vorteile – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Er kann den Prozess auch so strukturieren, dass er genügend Zeit hat, den wirklich richtigen Nachfolger zu finden. Und wenn dieser Prozess in einem Unternehmensverkauf endet, muss auch nicht der erstbeste Interessent genommen werden. Eben weil genügend Zeit zur Verfügung steht. Es gehört also zur unternehmerischen Vernunft, die eigene Nachfolge frühzeitig in den Blick zu nehmen.

Bildrechte: lohner63/Fotolia

Über den Gastautor:

Dipl.-Kfm./MBA Sergio Nicolas Manjon ist Geschäftsführer der Transaktionsberatung AVANDIL GMBH mit Hauptsitz in Düsseldorf. AVANDIL ist mit 20 Mitarbeitern eine bundesweit und international aktive Spezialistin für den Unternehmensverkauf im Klein- und Mittelstand. Sie berät auf Verkäuferseite Unternehmer, die einen Käufer suchen. Eine intensive Käufersuche und die Verhandlungsführung bis zum Kaufvertrag bilden den Beratungsfokus in einem speziell auf Mittelständler zugeschnittenen Verkaufsprozess. Manjon sieht den Schlüssel zum Erfolg beim Unternehmensverkauf im Ansatz, allen Beteiligten das nötige Vertrauen und Prozesssicherheit zu vermitteln. AVANDIL ist Mitglied im BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberater und im BM&A Bundesverband Mergers & Acquisitions. Weitere Informationen: www.avandil.com

Quelle:
http://pregas.de/...
Bildung & Karriere
[lifepr.de] · 27.07.2017 · 08:27 Uhr
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