Deutschlandticket: Langfristige Finanzierung und Preisanpassungen sichern Mobilität bis 2030
Die Finanzierung des Deutschlandtickets, das seit 2023 im bundesweiten Nahverkehr genutzt wird, ist bis Ende 2030 gesichert. Der Bundestag hat beschlossen, dass der Bund jährlich 1,5 Milliarden Euro bereitstellt, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsanbietern auszugleichen. Dieser Beschluss erweitert die bisherige Regelung, die nur bis Ende des Jahres galt. Auch die Länder steuern bis 2030 jährlich denselben Betrag bei. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen.
Mit dieser Entscheidung soll das jährliche Zittern beendet und sowohl den Kunden als auch den Unternehmen Verlässlichkeit geboten werden, so Unions-Fraktionsvize Stephan Stracke (CSU). Isabel Cademartori von der SPD hofft, dass das Ticket verstärkt als Jobticket von Unternehmen angeboten wird.
Aktuell nutzen rund 14 Millionen Menschen das D-Ticket, das günstiger ist als herkömmliche regionale Abonnements. Künftig wird es allerdings zu Preiserhöhungen kommen: Ab Januar 2026 kostet das Ticket im Abo 63 Euro monatlich. Erst vor kurzem war der Preis von 49 auf 58 Euro gestiegen. Ab 2027 soll der Preis auf Basis eines neuen Indexes, der Kostensteigerungen berücksichtigt, angepasst werden.
Oppositionelle Stimmen warnen jedoch vor weiteren Preiserhöhungen und dem Verlust von Abonnenten. Victoria Broßart von den Grünen spricht von einer 'sanften Sterbehilfe' für das Ticket, während Luigi Pantisano von der Linken befürchtet, dass es für viele unbezahlbar werden könnte. Der AfD-Abgeordnete Wolfgang Wiehle kritisiert, dass diese Ausgaben andere Bahnangebote beeinträchtigen.
Einigen Politikern zufolge sollte das Deutschlandticket auch Bestandteil von Tarifverhandlungen werden. Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir fordert zudem eine rasche Einigung auf ein günstiges Azubi- und Sozialticket deutschlandweit. Unternehmen können das Ticket als Jobangebot offerieren, was bei einem Zuschuss durch den Arbeitgeber den Preis auf 40,60 Euro pro Monat senkt.

