Detention: Taiwanesischer Horror auf der Switch

Ein kurzes Horrorhäppchen für Zwischendurch namens Detention erscheint auf der Switch? Handgezeichnet aus Taiwan in einem Schulsetting? Das klingt doch stark nach einem starken Stoff, den wir schon aus asiatischen Horrorfilmen kennen. Lässt es sich auch auf die Konsole übertragen? Oder haben wir vielmehr ein weiteres Horrorspiel, welches wir lieber schnell wieder vergessen wollen? Wir spannen euch nicht lange auf die Folter: Detention lohnt sich! Warum genau, könnt ihr in den folgenden Zeilen lesen!

School’s out forever

Wer hat sich nicht schon mal vorgestellt, ganz allein in einem Schulgebäude zu sein? Orte, die normalerweise voller Menschen sind, bei Nacht und in völliger Stille zu erkunden? Anstatt bekannter Rufe von Kindern und Teenagern hört nur man die Fenster und Bäume knarzen. Die Tafeln stehen verlassen in ihren Räumen und warten nur darauf, beschrieben zu werden. In so einer Sitaution befinden sich die beiden Charaktere Ray und Wei. Sie sind beide im Schulgebäude gefangen, mitten in den Bergen, ohne Aussicht auf Entkommen. Also schließen sie sich zusammen und erkunden das Gebäude. Nur dauert es nicht lange, bis sich ihnen die ersten, traditionellen Geister in den Weg stellen. Nun heißt es, sich zu verstecken oder an ihnen vorbeizuschleichen.

Horror wie aus dem Bilderbuch

Detention lässt euch dabei allerdings nicht viele Möglichkeiten. Ihr bewegt euch auf einer zweidimensionalen Ebene von links nach rechts. Das bedeutet natürlich auch, dass ihr den Geistern nicht gänzlich aus dem Weg gehen könnt. Ihr habt höchstens die Möglichkeit, die Luft anzuhalten, still stehen zu bleiben oder euch wegzudrehen. Je nach Geist ist ein anderes Verhalten nötig. Hinweise dazu findet ihr auf verstreutem Unterrichtsmaterial und Notizen. Dabei tauchen die Geister nur sehr vereinzelt auf, was jede erneute Begegnung erschreckend wirken lässt.

Ihr müsst Items finden und mit diesen kleine Rätsel lösen, um den nötigen Fortschritt zu erlangen. Dabei sind die Lösungen meist sehr schnell ersichtlich. Der Reiz liegt nicht darin, eure Gehirnzellen anzustrengen. Vielmehr setzt das Spiel der Red Candle Studios darauf, euch auf dem Weg dahin einer nervenzerreißenden Stimmung auszusetzen. Musik und Soundkulisse wirken durchgehend bedrohlich. Die handgezeichneten, schwarz weißen Charaktere und Umgebungen, welche nur ab und zu durch knalliges Rot durchbrochen werden, halten euch pausenlos auf Trab. Selbst, wenn gerade nichts passiert, fühlt ihr euch unwohl.

Problematisch ist eigentlich nur die phasenweise etwas klobige Steuerung. Programmiert wurde Detention mit der Unity-Engine, was man sehr schnell an den Bewegungsabläufen der Figuren sehen kann. Diese hätten durchaus etwas flüssiger oder teilweise mit einem Hauch mehr Tempo sein können. Es wirkt manchmal nicht so, als würdet ihr eine eingeschüchterte Schülerin in Panik steuern, sondern eher einen LKW, der sich pausenlos bergauf bewegt.  Es wäre allerdings fatal, dieses Spiel deswegen beiseite zu legen.

Detention during the White Terror

Neben dieser dichten Atmosphäre erzählt Detention nämlich eine tolle Geschichte. Angesetzt ist diese in den Sechzigerjahren. Zu dieser Zeit wurden in Taiwan politische Gegner und Kommunisten verhaftet und zum Teil auch hingerichtet. Simple Hinweise reichten damals schon aus, um harsche Konsequenzen zu spüren. Doch selbst, wenn euch das historische Wissen über diese sogenannte White Terror Ära fehlt, bietet der Kontext der Geschichte genug Ansatzpunkte, um sich selbst ein Bild zu puzzeln.

In Verbindung mit dieser Zeit erfahrt ihr auch immer mehr über die Hintergründe eurer Charaktere und so entsteht langsam ein Bild, weshalb ihr in dieser Schule festsitzt. Euer Umfeld wird dabei immer verstörender gezeichnet, die Darstellung ermöglicht hierbei gezeichnete Bilder, die euch den Magen umdrehen, ohne zu explizit zu werden. Nach ungefähr 3-4 Stunden sitzt ihr dann völlig mitgenommen vor eurem Bildschirm und versteht, was da gerade eigentlich passiert ist. Je nachdem, wie ihr euren Charakter mit euren Erkenntnissen umgehen lässt, sind auch unterschiedliche Enden möglich.

Fazit

Detention ist ein schöner Einstieg für Neulinge des Horrorgenres und ein erfrischendes Leckerli für zwischendurch für erfahrenere Spielende. Neulingen kann wenig passieren, da es nur selten, dann aber sehr effektiv, gefährlich durch auftauchende Geister werden kann. Speicherpunkte in Form von alten Schreinen liegen fair und die Rätsel sind allesamt schnell gelöst, wenn ihr aufmerksam die kleinen Gebiete erforscht. Veteranen des Horrorgenres werden vielmehr durch die fesselnde Geschichte und dichte Atmosphäre in den Bann gezogen und haben das Spiel durchgezockt, bevor Spielmechaniken nervig oder ermüdend werden könnten. Von unserer Seite aus kriegt Detention also eine absolute Kaufempfehlung. Schaltet die Lichter aus und macht euch einen schönen Abend voller Gänsehaut.

Gaming
[next-gamer.de] · 25.04.2018 · 13:36 Uhr
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