Der Papst schweigt und enttäuscht Gläubige
Hamburg (dpa) - Papst Benedikt XVI. schweigt zum Missbrauchsskandal in der deutschen Kirche und rückt damit zunehmend ins Zentrum der Kritik. «Wir sind enttäuscht, dass der Papst bisher kein mitfühlendes Wort für eine Bitte um Vergebung und Versöhnung gefunden hat», sagte ein Sprecher der Reformbewegung «Wir sind Kirche». Die Reformer sehen außerdem Erklärungsbedarf zu Ratzingers Zeit als Münchner Erzbischof 1977 bis 1982. Der spätere Papst stimmte damals zu, einen vorbelasteten Priester nicht aus dem Dienst zu entfernen. Der Mann nutzte die Gelegenheit zu weiterem Kindesmissbrauch.