Demonstrationen im Iran gehen weiter
Teheran (dts) - Die Demonstrationen gegen die Wiederwahl des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad in der Hauptstadt Teheran setzen sich fort. Wie örtliche Medien berichten, sollen heute wieder mehrere zehntausend Menschen auf den Straßen protestiert haben, manche für den Präsidentschaftskandidaten Mussawi, andere für den Präsidenten Ahmadinedschad. Ausländischen Journalisten ist unterdessen die Berichterstattung untersagt, viele Webseiten örtlicher Medien wurden gesperrt. Viele Oppositionelle suchen deshalb den Weg in die Öffentlichkeit über sogenannte Social Networks wie Facebook und Twitter, die aufgrund ihrer Struktur schwieriger zu kontrollieren sind. Die Europäische Union kritisierte unterdessen die drastischen Einschränkungen der Pressefreiheit ebenso wie die mögliche Wahlmanipulation. Laut der iranischen Nachrichtenagentur ISNA reagierte das iranische Außenministerium, indem es einen tschechischen Diplomaten aufforderte, gegen "interventionistische und beleidigende" Aussagen der EU zu protestieren. Tschetschenien, das bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft innehält, repräsentiert in Teheran die Europäische Union.