DAX: Wo bleibt der Aufschwung?


Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 91,5 % verzeichnet hat (Stand 31.10.2019).

Nachdem der DAX das Jahreshoch deutlich überwunden hat, ist das Allzeithoch nicht mehr weit entfernt. In Übersee haben der Dow Jones und die Nasdaq den Sprung auf neue historische Höchststände längst geschafft. Also alles in Butter an den Märkten, sollte man meinen. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack, weil sich die längst eingepreiste wirtschaftliche Erholung nicht so richtig einstellen will.

US-Unternehmen vor neuerlichem Gewinnanstieg?

Die US-Berichtssaison belegt, dass die Unternehmen im dritten Quartal mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen relativ gut zurecht gekommen sind - auch, wenn es erstmals seit dem zweiten Quartal 2016 wieder einen Rückgang beim durchschnittlichen Gewinn je Aktie im S&P 500 geben könnte. Dieser wird aber nach einer aktuellen Einschätzung von Lipper Alpha mit -0,8 % deutlich moderater ausfallen, als noch Anfang Oktober (-2,7 %) erwartet. Dennoch stellt sich die Frage, ob den Unternehmen in Q4 die von den Analysten unterstellte Gewinnerholung (+3,9 %) gelingt.

Insgesamt noch düsteres Bild

Denn die Frühindikatoren zeigen im Moment wenig Anzeichen für eine wirtschaftliche Beschleunigung in den USA. Der Industrie-Einkaufsmanagerindex hat sich im Oktober leicht erholt, bewegt sich aber immer noch auf sehr niedrigem Niveau. Etwas besser war der Rebound beim Service-Index, das aber nach einem Absturz im September. Insgesamt taxiert die Atlanta-FED in ihrem Prognosemodell das BIP-Wachstum in den USA für das vierte Quartal nur noch auf 1 % - das wäre das niedrigste Niveau seit 2015. Wenig besser sieht es in Europa und in China aus. Auf dem hiesigen Kontinent hat der Industrie-Einkaufsmanagerindex auch nur eine kleine Erholung von sehr niedrigem Niveau aus geschafft, und in China ging es weiter abwärts.

Fazit zu DAX

Value-Stars-Deutschland-Index

Die Entwicklung der Konjunktur-Frühindikatoren, insbesondere aus dem industriellen Sektor, deutet an, dass die am Finanzmarkt vorweggenommene Erholung in der Realwirtschaft noch nicht angekommen ist. Auch, wenn die Börse immer etliche Monate vorwegläuft, scheint die Luft für die Kurse doch kurzfristig etwas dünn. Ein paar Gewinnmitnahmen und eine leichte Erhöhung der Cashquote scheinen durchaus angemessen.

Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 aus­gewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.

Über Holger Steffen

Holger Steffen vom Value-Stars-Deutschland-Index Holger Steffen ist einer der erfahren­sten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverant­worteten Muster­depot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 1.701 Prozent, das entspricht einer durch­schnittlichen Rendite von 16,4 Prozent pro Jahr (Stand: 31.12.2018).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissen­schaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlage­experte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 91,5 % verzeichnet hat (Stand 31.10.2019).

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):

Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessen­konflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):

  • Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
  • Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
  • In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)

Weitere Hinweise:

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regress­ansprüche aus.
Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenz­portfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungs­gebühr und der erfolgs­abhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).

Der Value-Stars-Deutschland-Index investiert nach der Strategie von Warren Buffett in deutsche Nebenwerte mit hohem Potenzial. Seit Auflage in 2013 hat der Index eine außergewöhnliche Performance erzielt.

Der obige Text spiegelt die Meinung des Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Kolumnen
[finanzen.net] · 11.11.2019 · 19:00 Uhr
[1 Kommentar]
 
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