Dax behauptet sich knapp über 18.000 Punkte-Schwelle vor EZB-Sitzung
In Erwartung der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) verteidigte der Dax am Donnerstag mit leichten Verlusten die psychologisch wichtige Marke von 18.000 Punkten. Zum Mittag notierte der führende Aktienindex 0,43 Prozent im Minus bei 18.018,75 Punkten. Der MDax, das Barometer der mittelgroßen Unternehmen, gab um 0,64 Prozent nach und fiel auf 26.767,66 Punkte zurück, während der EuroStoxx 50, der die großen Unternehmen der Eurozone repräsentiert, einen Rückgang um 0,4 Prozent verzeichnete.
Analysten prognostizieren, dass die EZB am Donnerstag den Leitzins unverändert lässt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte jedoch Andeutungen zu einer möglichen Zinssenkung im Juni machen. Marktexperte Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets zeigt sich jedoch skeptisch, dass solche Nachrichten die Aktienmärkte signifikant beflügeln könnten. Die Börsen hätten bereits in der jüngsten Rally positive Erwartungen eingepreist, indem sie auf niedrigere Zinsen als Unterstützung für die schwächelnde Wirtschaft in der Eurozone setzten.
Im Kontrast dazu zeigt sich die US-Wirtschaft dank eines robusten Arbeitsmarktes deutlich dynamischer, was die Federal Reserve (Fed) in ihrem Zinshandeln trotz anhaltend hoher Inflation einschränkt. Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets verweist diesbezüglich darauf, dass der geldpolitische Kurs in der Eurozone deutlich von dem der Fed abweiche.
Im Unternehmenssektor standen Gerresheimer nach Vorlage von Quartalszahlen und einem bestätigten Ausblick mit einem Kursrückgang von 3,4 Prozent im Fokus. Die Firma leide unter einem Lagerbestandsabbau bei ihren Kunden, sieht allerdings im Sommer eine Erholung am Horizont.
K+S mussten ebenfalls Federn lassen; sie büßten zwei Prozent ein, nachdem das Investmenthaus Stifel eine Verkaufsempfehlung für den Düngerproduzenten aussprach.
Einen deutlicheren Kursrutsch erlebten die Papiere von Mutares, die nach Bekanntgabe aktueller Zahlen und Ausblicke um 5,7 Prozent nachgaben und damit ihrer jüngsten Kursrally Tribut zollten.
Bei den Einzelwerten im Dax fielen die Deutsche Telekom-Aktien optisch besonders ab, da sie unter dem Einfluss des Dividendenabschlags gehandelt wurden. (eulerpool-AFX)