Das ungleiche Spiel der Immobilienbewertung

Ein trauriges Bild in der US-Immobilienlandschaft: Afroamerikaner bleiben die einzige ethnische Gruppe in den Vereinigten Staaten, deren Hauseigentümerquote unter die 50 Prozent-Marke sinkt. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die bestehende Ungleichheit, die durch anderthalb Jahrhunderte Bewertungsdaten von Grund und Boden verdeutlicht wird.

Die Immobilien von afroamerikanischen Bürgern erfahren eine doppelte Benachteiligung – sie werden einerseits von Gutachtern niedriger bewertet, was ihren Wert mindert, andererseits führen zu hohe Steuereinschätzungen durch die Behörden dazu, dass diese Eigentümer häufiger in Steuerrückstand geraten und im schlimmsten Fall ihr Land verlieren. Ein historisches Beispiel hierfür ist die Enteignung eines afroamerikanischen Landbesitzers in North Carolina im Jahr 1920, ein Ereignis, das die folgenden Generationen erheblich beeinflusste. Dieses familiäre Erbe weist tragische Verbindungen zum gewaltsamen Tod von George Floyd hin, dessen Urgroßonkel das Land verlor und der selbst im Jahr 2020 durch Polizeigewalt ums Leben kam.

Diese Woche erschien ein Buch, das sich mit diesen Themen auseinandersetzt, betitelt "The Black Tax". Der Autor, der Geschichtsprofessor Andrew Kahrl von der University of Virginia, legt darin offen, welche Systematiken hinter der langanhaltenden Diskriminierung in der Vermögensbildung liegen. 16 Millionen Acres Land befanden sich bis 1910 im Besitz von Afroamerikanern – ein auf den ersten Blick bemerkenswerter Erfolg. Doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die tückischen Fallstricke des Systems: Überbesteuerung und der vorschnelle Verkauf von Landbesitz bei ausstehenden Steuerschulden, vor allem wenn es um wertvolles Land geht.

In einem zum Buch gehörenden Interview, das in seiner Länge und Klarheit angepasst wurde, erklärt Kahrl die Hintergründe dieser Forschung und wirft ein Schlaglicht auf die Schattenseiten eines ungleichen Wirtschaftssystems, das auch heute noch Spuren hinterlässt. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Wealth
[Eulerpool News] · 26.04.2024 · 15:01 Uhr
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