Chronologie: Krawalle in Großbritannien

Berlin (dpa) - In britischen Städten ist es in den vergangenen 30 Jahren wiederholt zu schweren Krawallen gekommen, oft in ärmeren Vierteln mit einem hohen Anteil vom Einwanderern. Ein Rückblick:

Dezember 2010: Tausende Schüler und Studenten protestieren teils gewalttätig auf den Straßen Londons gegen eine drastische Erhöhung der Studiengebühren. Es kommt zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Auch der britische Thronfolger Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla werden angegriffen, bleiben aber unverletzt.

April 2009: Demonstranten protestieren in London gegen ein Gipfeltreffen der 20 führenden Industriestaaten. Am Rande der Proteste kommt ein Mann ums Leben. Der 47-jährige Zeitungsverkäufer wird von einem Polizisten mit einem Schlagstock attackiert und zu Boden gestoßen. Wenige Minuten später bricht er tot zusammen.

Oktober 2005: Beim Ausbruch von Rassenunruhen zwischen Farbigen und Asiaten in Birmingham wird ein 23-jähriger erstochen, Dutzende Menschen erleiden Stich- und Schusswunden.

Mai - Juli 2001: In den nordenglischen Städten Bradford, Leeds und Oldham kommt es über Wochen immer wieder zu Krawallen zwischen weißen und asiatischstämmigen Jugendlichen und der Polizei. Oldham ist schon seit dem Jahr 2000 Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Weißen und Asiaten. Asiatische Banden sollen in bestimmten Vierteln keine Weißen mehr zulassen.

Mai 2000: Bei einer Demonstration gegen den «globalen Kapitalismus» gibt es in London schwere Ausschreitungen. Gewalttätige Jugendliche hatten ein McDonald's-Restaurant zerstört, daraufhin griff die Polizei ein. Auch andere Teile der Innenstadt werden verwüstet, 37 Menschen werden festgenommen.

Dezember 1995: Bei Krawallen im Londoner Stadtteil Brixton liefern sich Jugendliche Demonstranten und Bereitschaftspolizei Straßenschlachten. Auslöser war eine friedliche Protestaktion gegen den Tod eines 26-jährigen, der im Polizeigewahrsam starb.

Juni 1995: Im nordenglischen Bradford werfen Jugendliche asiatischer Herkunft Fensterscheiben ein und zünden Autos an. Polizisten werden mit Ziegelsteinen und Brandbomben beworfen. Zu den Ausschreitungen kam es, nachdem ein asiatisches Mädchen im Verlauf einer Festnahme angeblich von einem Polizeiwagen verletzt worden war.

Juni-Juli 1992: Acht Städte Nord- und Südenglands werden über mehrere Wochen wiederholt von Auseinandersetzungen erschüttert. In Sozialwohnungs-Siedlungen in Huddersfield, Blackburn und Burnley im Norden kommt es zu schweren Jugendkrawallen, in Blackburn geraten verfeindete Gruppen von pakistanischen und indischen Einwanderern aneinander.

Oktober 1985: In der Wohnsiedlung Broadwater Farm im Londoner Problemviertel Tottenham kommt es zu schweren Ausschreitungen, nachdem Anwohnerin Cynthia Jarrett während einer Hausdurchsuchung einen Schlaganfall erleidet und stirbt. Jugendliche liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, ein Polizist kommt ums Leben.

April 1981: Der Stadtteil Brixton im Süden Londons ist an mehreren Tagen Schauplatz von Ausschreitungen zwischen der Polizei und Einwohnern afro-karibischer Herkunft. Mehr als 100 Gebäude und 56 Polizeifahrzeuge wurden in Brand gesteckt. Zeitweise beteiligen sich bis zu 5000 Menschen an den Krawallen. 280 Polizisten und 45 Demonstranten werden verletzt.

Gesellschaft / Gewalt / Großbritannien
09.08.2011 · 19:19 Uhr
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