Chronologie: Der Überlebenskampf von Opel
14. November 2008: Nach Absatzeinbruch und massiven Verlusten ruft Opel als erster Autohersteller in Deutschland den Staat zu Hilfe.
27. Februar 2009: Opel will sich weitgehend von General Motors (GM) abkoppeln. Das von der öffentlichen Hand benötigte Kapital eines neuen europäischen Unternehmens Opel/Vauxhall wird auf 3,3 Milliarden Euro beziffert.
27. Mai: GM kündigt an, sein Europa-Geschäft mit der Hauptmarke Opel rechtlich abzuspalten.
30. Mai: Bund, Länder, GM, US-Finanzministerium und der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna einigen sich auf ein Rettungskonzept.
1. Juni: GM reicht in New York einen Antrag auf Insolvenz mit Gläubigerschutz ein.
10. Juli: GM wird aus der Insolvenz entlassen. Mehrheitlich in Staatsbesitz soll GM wesentlich verkleinert überleben.
19. August: Bund und Länder wollen Kreditzusagen und Bürgschaften über 4,5 Milliarden Euro ohne Beteiligung der anderen europäischen Opel-Länder vorstrecken, wenn GM sich für Magna entscheidet.
10. September: Der GM-Verwaltungsrat empfiehlt einen Verkauf von Opel an Magna.
15. Oktober: Aus Sorge um ein späteres Veto der EU-Kommission legen der designierte Käufer Magna mit seinem russischen Partner Sberbank und GM die Unterzeichnung des Übernahmevertrags auf Eis.
16. Oktober: EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes äußert schwere Bedenken gegen die versprochenen 4,5 Milliarden Euro an Staatshilfen.
3. November: Der GM-Verwaltungsrat beschließt überraschend, Opel doch zu behalten. GM will das Europa-Geschäft selber sanieren.
10. November: Der als harter Sanierer bekannte Nick Reilly wird zum Chef des Europageschäfts von GM ernannt.
25. November: GM will bis zu 9000 Stellen bei Opel in Europa streichen. Die Produktionskapazität soll um 20 Prozent sinken.
15. Januar 2010: Opel-Chef Hans Demant tritt zurück. Der Opel- Aufsichtsrat ernennt Reilly zu seinem Nachfolger.
21. Januar: Der Sanierungskurs trifft zuerst das Opel-Werk im belgischen Antwerpen, das geschlossen werden soll.
9. Februar: Reilly stellt seinen Sanierungsplan vor: Bund und Länder sollen sich mit 1,5 Milliarden Euro beteiligen. Opel will europaweit 8369 Stellen streichen, davon 3911 in Deutschland.
2. März: Nach anhaltender Kritik verdreifacht GM seinen Beitrag zur Opel-Sanierung auf 1,9 Milliarden Euro. Gleichzeitig verlangt der Autobauer nun weniger Hilfe von den Regierungen.
21. Mai: Das Opel-Management einigt sich mit den Beschäftigten auf einen Beitrag der Mitarbeiter zum Sanierungsplan.
25. Mai: Als erstes Bundesland gibt Thüringen geplante Bürgschaften für Opel frei und appelliert an die Bundesregierung, nicht zurückzustehen. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) bleibt aber skeptisch.
4. Juni: Die Bundesregierung vertagt auf Druck der Länder mit Opel-Standorten ihre Entscheidung über Staatsbürgerschaften. Die Hängepartie geht weiter.
9. Juni: Brüderle lehnt den Antrag auf eine Milliardenbürgschaft des Bundes ab.
10. Juni: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will mit den Regierungschefs der vier Bundesländer mit Opel-Standorten über andere Lösungen für Opel beraten.