Christentum: "Untergrundgemeinden gibt es in Nordkorea nicht"
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Ostfildern, 20.07.2017 (lifePR) - „So etwas wie Untergrundgemeinden gibt es in Nordkorea nicht“ und könne es auch nicht geben, sagte der 2005 aus Nordkorea geflüchtete ehemalige Hauptmann Joo Il Kim in einem Pressegespräch der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt. Joo Il Kim sei nach seiner Flucht Christ und Menschenrechtsaktivist geworden, teilte IGFM mit. Da in der Hauptstadt Pjöngjang bis zum Zweiten Weltkrieg 13 Prozent der Bevölkerung Christen gewesen sind, wurde es als das „Jerusalem des Ostens“ bezeichnet. Kim ist laut IGFM überzeugt, dass das früher im Norden blühende Christentum nicht völlig erloschen sei.

Laut dem Überläufer gebe es viele Nordkoreaner, die nach ihrer Flucht in China mit dem christlichen Glauben in Kontakt kämen. Einige wenige davon würden schließlich Christen werden. Einzelne dieser Christen kehrten heimlich nach Nordkorea zu ihren Familien zurück. Es sei aber durch die Verhältnisse in Nordkorea sogar innerhalb des engsten Familienkreises extrem schwer, über Religion zu sprechen.

Keine Vorstellung von Religion und davon, was Gott sein sollte

Selbst Kleinstgruppen von nur zwei Christen, die man nicht als „Gemeinden“ bezeichnen könne, hält Kim für außerordentlich unwahrscheinlich, so IGFM. Allgegenwärtige Angst und Misstrauen verhinderten einen echten Austausch zwischen Menschen. Vor allem aber hätten Nordkoreaner überhaupt keine Vorstellung von Religion und davon, was Gott sein sollte.

Gegenüber IGFM erklärte Kim: „Nordkoreaner werden vom Kleinstkindalter an pausenlos vom Regime indoktriniert. Die meisten haben keinerlei Zugang zu anderen Informationen als der Propaganda des Regimes. Gespräche über regimefeindliche Themen wie Religion können nur zwischen nahen Angehörigen geführt werden.“ Wenn dort jemand über Jesus spreche, würden sich die Angehörigen echte Sorgen machen, dass er den Verstand verloren habe und würden ärztliche „Hilfe“ suchen – mit fatalen Folgen.

Missionarische Arbeit innerhalb Nordkoreas

Nach Informationen von Kim gibt es innerhalb Nordkoreas missionarische Arbeit. Sie sei aber extrem schwierig und gefährlich. Diejenigen, die den Glauben an Christus verbreiten würden, hüteten sich davor, jene Menschen, mit denen sie gesprochen haben, miteinander in Kontakt zu bringen. Das sei für „alle Beteiligten viel zu gefährlich“.

Die Arbeit werde zusätzlich dadurch erschwert, dass Nordkoreaner, die sich für das Christentum interessierten, „unglaublich viele Fragen“ hätten. Selbst in China, wo die missionarischen Voraussetzungen ungleich viel einfacher seien, sei diese Arbeit unter geflüchteten Nordkoreanern problematisch.

Nordkoreaner können ohne Erklärungen mit biblischen Texten nichts anfangen

Nach Aussage von Kim würden Koreaner auch Bibeln ins Land schmuggeln. Sie könnten sie aber nicht direkt verteilen, sondern nur an passenden Stellen auslegen. „Diese Leute hoffen, dass allein das Lesen der Bibel einen Menschen verändern kann. Sie haben keine Vorstellung davon, was das Regime aus den Menschen gemacht hat.“ Nordkoreaner könnten ohne Erklärungen mit biblischen Texten überhaupt nichts anfangen. „Das sind reine Wunschträume“, so Kim.

Christen in Nordkorea hätten auch nach langer Zeit noch „Fragen über Fragen“, aber niemanden, mit dem sie darüber sprechen könnten. „Angst und Indoktrination halten die Nordkoreaner gefangen. Auch ich selbst habe erst in Grossbritannien langsam erkannt, dass wir de facto alle Opfer von Gehirnwäsche waren“, sagte Kim.
Medien & Kommunikation
[lifepr.de] · 20.07.2017 · 14:36 Uhr
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