Chemiewerte überzeugen am deutschen Aktienmarkt: Hoffnungsschimmer für die Ukraine
Die Aktien von Chemieunternehmen verzeichneten am Freitag deutliche Kursgewinne und stiegen in der Anlegergunst. Dies ist nicht zuletzt der Hoffnung geschuldet, dass das geplante Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen entscheidenden Beitrag zu einer politischen Lösung des Ukraine-Konflikts leisten könnte.
Ein friedlicher Ausgang des Konflikts könnte umfangreiche Investitionen in die ukrainische Infrastruktur nach sich ziehen, wovon deutsche Firmen dank ihrer Expertise erheblich profitieren dürften. Obwohl der Ausgang des Gipfeltreffens ungewiss ist, setzen Investoren auf diese langfristige Perspektive.
Im europäischen Vergleich setzte der Stoxx Europe 600 Chemicals mit einem Kursplus von nahezu einem Prozent ein Zeichen der Stärke. In Frankfurt konnten besonders die Anteilscheine von Evonik, BASF und Wacker Chemie mit Zuwächsen zwischen 1,2 und 2,5 Prozent aufwarten.
Jedoch fielen die Aktien des Spezialchemiekonzerns Lanxess noch mehr ins Auge. Trotz eines gesenkten Gewinnausblicks für 2025 erklommen sie ein Kursplus von 3,8 Prozent und schlossen bei 24,86 Euro. Zukunftsoptimismus kam auf, nachdem Lanxess-Chef Matthias Zachert für 2026 positive Auswirkungen von staatlichen Konjunkturmaßnahmen prognostizierte.
Analysten wie Tristan Lamotte von der Deutschen Bank halten ebenfalls an ihrer positiven Einschätzung für Lanxess fest. Er erwartet, dass das Unternehmen verstärkt vom deutschen Infrastrukturpaket profitieren wird, und bestätigte sein "Buy"-Rating mit einem Kursziel von 27 Euro. Abed Jarad von MWB Research bleibt trotz gesenkter Kursziele optimistisch – er sieht für seine "Buy"-Einschätzung bei einem neuen Kursziel von 30 Euro weiterhin Spielraum. Die aktuelle Reduzierung der Produktionskapazitäten könnte die Profitabilität des Unternehmens steigern, sobald die Marktnachfrage wieder wächst.

