Call of Duty: Ex-Bürgermeister von New York vertritt Activision gegen Diktator

Ex-Bürgermeister von New York vertritt Activision gegen Diktator

Es wäre ein fantastischer Marketing-Schachzug für mehr Aufmerksamkeit, wenn es nicht die blanke Realität wäre: Der ehemalige Diktator Panamas, Manuel Noriega, verklagt Activision über sein laut ihm unautorisiertes Auftreten in Call of Duty: Black Ops 2. Er habe Activision für die Darstellung keine Erlaubnis erteilt und störe sich zudem an die Darstellung seiner Person als Bösewicht, verraten seine Anwälte.

Wie Activision heute bekannt geben konnte, hat man sich prominente Unterstütung besorgt, die den US-Publisher vor Gericht vertreten soll. Rudolph Giuliani, der ehemalige Bürgermeister von New York, wird neben Munger, Tolles & Olles LLP im Namen Activisions in der Anhörung am 16. Oktober in Los Angeles auftreten. Giuliani war vom Januar 1994 bis zum Dezember 2001 der Bürgermeister New Yorks und wurde aufgrund seiner Leistungen nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 durch das TIME Magazine zum “Man of the Year” gekrönt. Seitdem Ende seiner Politkarriere geht er erneut seinem Werk als Anwalt nach. Activision pocht indes auf das Recht der freien Meinungsäußerung. Giuliani hierzu:

“Manuel Noriega war lediglich ein winziger Teil in Call of Duty und im Rahmen dieser unerhörten Anklage sollte er keinen Cent bekommen. Sollte er damit durchkommen, würde dieser Fall das gesamte Genre der historischen Fiktion auslöschen. Ich freue mich sehr, die Macher von Call of Duty im Gerichtsverfahren gegen einen verurteilten Straftäter, der nur das amerikanische Rechtssystem verhöhnt und die Meinungsfreiheit angreift, zu vertreten.“

Activision betont, dass Geschichten der Call of Duty-Franchise “aus den Schlagzeilen der Geschichte” entstehen und im Laufe der Reihe verschiedene historische Ereignisse aufgegriffen worden sind. Die Spiele seien zwar fiktional, basieren aber auf historischen Begebenheiten – und auch die Gesichter der Weltgeschichte werden somit dargestellt. Dies beinhalte Diktatoren wie Manuel Noriega genauso wie gefeierte Helden des Schlages eines John F. Kennedys. Die Klage ist vor allem daher beunruhigend, da im Falle eines Siegs Noriega auch andere politische Figuren und deren Erben auf ähnliche Rechte pochen könnten – dies würde in allen Bereichen der Fiktion Spuren hinterlassen und könnte der gesellschaftlichen Verarbeitung historischer Ereignisse im Wege stehen. Richard Taylor von der Entertainment Software Association ergänzt:

“Dieser Fall ist unzulässig, ungerechtfertigt und ein verfassungswidriger Angriff auf jede Kunstform. Videospiele haben die gleichen Freiheiten wie Dokumentationen, Biografien und Filmbiografien. Das gesamte Unterhaltungspaket ist gefüllt mit fiktionalen Individuen und Ereignissen – auch bei Videospielen.”

Activision pocht darauf, dass die Klage fallen gelassen wird. Die Anhörung findet am 16. Oktober statt.

Gaming
[next-gamer.de] · 09.10.2014 · 19:34 Uhr
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