Bund-Future im Aufwind: Unsicherheit treibt Nachfrage nach sicheren Häfen
Die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten sorgen für eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Anlagen, was sich positiv auf die Kurse deutscher Staatsanleihen ausgewirkt hat. Der Euro-Bund-Future, der als Barometer für diese Marktbewegungen gilt, verzeichnete einen Anstieg um 0,19 Prozent und notierte bei 128,86 Punkten. Parallel dazu fiel die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf ein Niveau von 2,69 Prozent.
Getrieben wird diese Marktbewegung durch jüngst aufgekommene Zweifel, dass die US-amerikanische Notenbank Fed den Leitzins bei der bevorstehenden Sitzung im Dezember senken könnte. Diese Ungewissheit in Bezug auf die US-Geldpolitik hat das Interesse an stabilen Anleihen wie den deutschen Bundesanleihen verstärkt. Experten der Dekabank kommentieren den Anstieg der Risikowahrnehmung über verschiedene Anlageklassen hinweg als förderlich für den Bund-Future.
Ein weiteres Augenmerk der Anleger liegt auf den bevorstehenden US-Konjunkturdaten, die mit dem Ende des teilweisen Regierungsstillstands wieder veröffentlicht werden. Insbesondere Informationen zur Inflationsentwicklung und die Arbeitsmarktdaten, die am Donnerstag erwartet werden, sind von Bedeutung, da sie maßgeblichen Einfluss auf die künftige Geldpolitik der Fed ausüben.
Im Gegensatz zu den deutschen Staatsanleihen erlebten japanische Staatspapiere einen Anstieg der Renditen, insbesondere bei langfristigen Laufzeiten. Die Rendite für Papiere mit einer Laufzeit von 40 Jahren erreichte ein Rekordhoch von 3,68 Prozent, während die 30-jährige Laufzeit um 0,05 Prozentpunkte auf 3,31 Prozent kletterte. Marktbeobachter führen dies auf Spekulationen über einen größeren als erwarteten Nachtragshaushalt sowie auf erhöhte geopolitische Spannungen zwischen Japan und China zurück. Die jüngsten Äußerungen von Premierministerin Sanae Takaichi über eine mögliche Bedrohung durch China tragen zusätzlich zur Besorgnis der Investoren bei.

