Brose wagt den Eintritt ins All: Raumfahrtpläne mit strategischen Partnern
Der für seine Automobiltechnik bekannte Coburger Zulieferer Brose setzt nun verstärkt auf die Weiten des Weltalls. Der Vorstoß in den Raumfahrt- und Satellitensektor wird durch kürzlich geschlossene "strategische Partnerschaften" mit zwei renommierten Fraunhofer-Instituten sowie einem Berliner Raumfahrtunternehmen erleichtert. Dies gab ein Sprecher von Brose bekannt, nachdem bereits die Süddeutsche Zeitung über die Pläne berichtet hatte.
Geplant ist die Entwicklung von Kleinsatelliten, die zwischen 50 und 500 Kilogramm wiegen sollen. Diese sollen in Würzburg in Serienproduktion gehen. Zu den Partnern zählen das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik (Ernst-Mach-Institut) in Freiburg und das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung in Würzburg, ebenso wie das Berlin Space Consortium, ein Experte für elektrische Hall-Effekt-Antriebe, mit deren Hilfe die Kleinsatelliten effizient durch das All manövrieren sollen.
Die Kooperation ermöglicht es dem traditionsreichen Familienunternehmen, seine technologische Kompetenz auf die Raumfahrt zu übertragen. Raymond Mutz, Geschäftsführer Antriebe bei Brose, zeigt sich optimistisch hinsichtlich der Möglichkeit, jahrzehntelange Technologieerfahrungen nun auch im Weltraumsektor zu nutzen.
Unterstützung kommt auch von Frank Schäfer, stellvertretender Leiter des Fraunhofer Ernst-Mach-Instituts, der die Synergie von Forschung und industrieller Produktion lobt. Von politischer Seite erntet die Initiative ebenfalls Zustimmung.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hebt die Bedeutung des Projekts für den Raumfahrtstandort Bayern hervor und nennt die Zusammenarbeit ein "starkes Signal". Schon jetzt gilt Würzburg als bedeutender Dreh- und Angelpunkt für satellitenbasierte Innovationen im Freistaat.
Nicht zuletzt sichert Brose mit diesem Vorstoß den eigenen Standort. Noch im Frühjahr 2025 stand das Werk in Würzburg auf der Kippe, nachdem das Unternehmen das Jahr mit einem Defizit von 142 Millionen Euro abgeschlossen hatte. Umstrukturierungen und Produktionsrückgänge hatten im Jahr 2024 für Umsatzeinbußen gesorgt. Doch dank der neuen Partnerschaften und dem Einstieg in den Raumfahrtsektor sieht die Zukunft nun rosiger aus. Dies bestätigt auch die Bundestagsabgeordnete Hülya Düber der CSU, die sich über die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze freut.

