Boom im Online-Handel: E-Rezept treibt Wachstum der Online-Apotheken voran
Die Digitalisierung schreitet auch im Gesundheitswesen voran und beschert den Online-Apotheken in Deutschland ein beeindruckendes Wachstum. Jüngsten Zahlen des E-Commerce-Verbands BEHV zufolge konnten die Online-Apotheken in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres ihren Umsatz mit Medikamenten signifikant steigern. Mit einem Anstieg von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreichten die Einnahmen beeindruckende 423,1 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung setzt sich bereits seit mehreren Quartalen fort.
Ein entscheidender Antrieb für diese Dynamik ist laut BEHV das im letzten Jahr eingeführte E-Rezept. BEHV-Sprecher Frank Düssler betont den Vorteil der digitalen Transformation im medizinischen Bereich, von den Arztbesuchen bis hin zu den Rezepten. Besonders in ländlichen Regionen, wo das klassische Apothekengeschäft rückläufig ist, bieten Online-Apotheken eine unverzichtbare Alternative für den bequemen Zugang zu Medikamenten.
Seit dem Jahreswechsel 2024 gelten neue Regelungen in deutschen Arztpraxen, die den elektronischen Rezepten den Vorzug geben. Diese Neuerung lässt den Patienten die Wahl, wo sie ihre Medikamente beziehen: automatisch in der Praxis ausgestellte E-Rezepte können direkt in Online-Apotheken eingelöst werden.
Besonders profitieren bekannte Namen wie DocMorris und Medpex, während Redcare Pharmacy seine Umsätze im letzten Jahr um bemerkenswerte 32 Prozent steigern konnte. Der Rückgang klassischer Apotheken eröffnet digitalen Lösungen neue Märkte. Die Zahl der stationären Apotheken ist auf einen Tiefstand seit 1978 gesunken.
Im Ganzen betrachtet, zeigt sich der Onlinehandel laut BEVH auf einer Erholungskurve, mit einem Umsatzplus von 3,2 Prozent im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr. Dies markiert das erste Mal seit Mitte 2022, dass der Online-Handelszuwachs die Inflationsraten übersteigt.

