Boeings Finanzprognose lässt Aktienkurs abstürzen
Ein düsteres Szenario, skizziert vom Finanzchef Brian West, hat Investoren veranlasst, Boeing-Aktien massenhaft abzustoßen. In deutlicher Reaktion auf seine Aussagen, dass das Unternehmen im zweiten Quartal sowie im gesamten Jahresverlauf weiter Kapital aufzehren würde, verzeichnete die Aktie des Luftfahrtriesen einen drastischen Rückgang von 4,9 Prozent auf 177,12 US-Dollar. Damit rutschte der Kurs auf das niedrigste Niveau im Dow Jones Industrial Average, der insgesamt einen Verlust von 0,7 Prozent hinnehmen musste.
Als Kernursache für den anhaltenden Finanzbedarf nannte West vor allem die Sanierungsbestrebungen der Produktionsanlagen. Hinzu kämen neue Schwierigkeiten, die sich aus erweiterten Zertifizierungsauflagen Chinas ergeben, was Boeing dazu veranlasst hat, die Lieferungen in das Land vorübergehend einzustellen.
Chartanalysten sehen das Kursgebaren der Boeing-Aktien nun noch kritischer. Die Wertpapiere durchbrachen die 21- sowie die 50-Tage-Durchschnittslinien – beides Indikatoren, die üblicherweise kurz- bis mittelfristige Markttrends widerspiegeln. Die langfristige Entwicklungsrichtung, repräsentiert durch die 200-Tage-Linie, hatte die Boeing-Aktie bereits im Januar verlassen.
Der Negativtrend schlug sich auch auf die Kurse der Zulieferer nieder, wobei Spirit Aerosystems einen Verlust von 2,5 Prozent hinnehmen musste und die Aktien der Triumph Group um beachtliche 12 Prozent fielen. (eulerpool-AFX)