Bitcoin-Rally trotz Halving und geopolitischer Spannungen
Inmitten schwankender Märkte und geopolitischer Unruhen behauptet sich Bitcoin mit einer bemerkenswerten Stabilität. Die älteste und renommierteste Kryptowährung erfreut derzeit ihre Investoren: Nach einem bereits beeindruckenden Jahresstart und einem Kursgewinn von 50 Prozent schien der Kurs zeitweise immer neue Rekordhöhen zu erkunden. Zwar sorgte der gewalttätige Konflikt des Irans mit Israel neben Gewinnmitnahmen für Abkühlung im hitzigen Krypto-Sommer, was den Wert vorübergehend schmälerte. Doch schnell erholte sich die Digitalwährung wieder und näherte sich der 63.000-Dollar-Marke.
Spezialisten sehen ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen hinter der anhaltenden Bitcoin-Rally. So würde etwa die Einführung neuer Bitcoin-ETFs in den USA, welche seit Jahresbeginn gestattet sind, eine große Rolle spielen. Diese Innovativen Investmentfonds ermöglichen es Anlegern, indirekt am Bitcoin-Markt teilzuhaben, ohne die Währung direkt halten zu müssen. Zudem belebt die Erwartung einer verlangsamten Bitcoin-Expansion das Interesse. Grund dafür ist das Halving, eine Protokoll-bedingte Halbierung der Belohnung für Mining-Aktivitäten, welches zeitnah ansteht.
Satoshi Nakamoto, der rätselhafte Schöpfer von Bitcoin, entwarf ein System, in dem die Gesamtzahl der Münzen auf 21 Millionen limitiert ist. Die Emission neuer Bitcoins findet in einem nachhaltig konzipierten Rhythmus statt. Für jeden neu berechneten Block in der Blockchain erhalten Miner eine Belohnung, die sich durch das Halving reduziert. Dieser Vorgang fand nun bereits zum vierten Mal statt, was zu einer neuen Herausgabe-Rate von 3,125 Bitcoins pro Block führte.
Für Kenner wie Eric Demuth von Bitpanda bedeutet dies eine potenzielle Wertsteigerung von Bitcoin durch die zunehmende Knappheit bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage. Peter Grosskopf von Unstoppable Finance weist auf die zu beobachtende Wertsteigerung vor und nach solchen Ereignissen hin, warnt aber vor voreiligen Prognosen und Spekulationen.
Trotz des Jubels bei Krypto-Enthusiasten herrscht bei klassischen Anlegern reservierte Stimmung. Viele bleiben skeptisch und bezweifeln eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Laut einer Umfrage sind die Meinungen über die künftige Entwicklung gespalten. Die Verbraucherzentralen in Deutschland mahnen zur Vorsicht, da Risiken wie heftige Kursschwankungen und Totalverluste nicht zu unterschätzen seien.
Die Auswirkungen des Halvings auf die Miner, welche durch den Einsatz von Rechenleistung und Energie zur Sicherheit und Funktionsfähigkeit des Bitcoin-Netzwerkes beitragen, sind ungewiss. Weniger effiziente oder energieintensive Betriebe könnten aus dem Markt gedrängt werden. Allerdings bleibt Bitpanda-Chef Demuth optimistisch, was die Anpassungsfähigkeit und Profitabilität der professionellen Miner anbelangt und erwartet keine großen Beeinträchtigungen für das Netzwerk. (eulerpool-AFX)
