Berlin erinnert an Mauerbau vor 48 Jahren
In der Kapelle der Versöhnung im früheren Todesstreifen wurden bei einer Andacht Kerzen entzündet.
Vor 48 Jahren hatte die DDR-Führung am 13. August 1961 begonnen, die Mauer hochzuziehen. Allein an der Mauer in Berlin wurden nach einer neuen Dokumentation zwischen 1961 bis 1989 mindestens 136 Menschen getötet oder kamen durch das DDR-Grenzregime ums Leben. Wowereit sagte zum Streit um die Opferzahlen: «Jeder einzelne Tote war zu viel.» Es hänge nicht von der Zahl der Toten ab, ob die DDR eine Diktatur gewesen sei.
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte, der Mauerbau sei ein schmerzhaftes Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte. Es dürfe auch nicht verdrängt werden, dass viele DDR-Bürger ihren Freiheitswillen mit Gefängnisstrafen bezahlten. Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Tiefensee (SPD), sagte der «Sächsischen Zeitung», der 13. August 1961 sei die Bankrotterklärung eines Regimes gewesen. Die Ostdeutschen sollten mehr über ihr früheres Leben erzählen.
Die Linke erklärte, der Mauerbau eigne sich nicht zur Diskreditierung der Lebensleistung vieler DDR-Bürger. Die Mauer habe die Teilung nicht verursacht, sondern habe sie vertieft, sagte die stellvertretende Parteivorsitzende Halina Wawzyniak. Die Teilung dauerte mehr als 28 Jahre. Am 9. November wird der Fall der Mauer vor 20 Jahren gefeiert.