Beitragsanpassungen bei gesetzlichen Krankenkassen - Ein Jahresbeginn mit gemischten Signalen
Zum Start des neuen Jahres stehen zahlreiche Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen vor geänderten finanziellen Bedingungen: Eine beträchtliche Zahl der Kassen hat die Zusatzbeiträge angepasst. Nach den jüngsten Informationen des Bundesgesundheitsministeriums hoben 45 der gesetzlichen Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag zum 1. Januar an, während eine gleich hohe Anzahl von Kassen den Beitragssatz auf konstantem Niveau hielt. Wenige, nämlich vier Krankenkassen, entschieden sich für einen geringeren Zusatzbeitrag als im Vorjahr. Dieser individuell von den Kassen bestimmte Zusatzbeitrag beläuft sich im Durchschnitt nun auf 1,7 Prozent – ein leichter Anstieg gegenüber den 1,6 Prozent des Vorjahres. Der allgemeine Beitragssatz bleibt indes mit 14,6 Prozent gesetzlich fixiert.
Dieser Schritt reflektiert auch die Ausgabensituation im Gesundheitssystem. Laut vorläufigen Berechnungen, die ebenfalls vom Ministerium bekannt gemacht wurden, lagen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im zurückliegenden Jahr bei 306,2 Milliarden Euro. Dieser Wert markiert einen Anstieg um 14,4 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 5 Prozent entspricht, verglichen mit den Zahlen des Vorjahres. Die Einnahmen standen diesen Ausgaben mit insgesamt 304,4 Milliarden Euro leicht unterlegen gegenüber.
Als wesentliche Ursachen für die gestiegenen Ausgaben identifizierte das Ministerium verpflichtende Zahlungen der Kassen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro an den Gesundheitsfonds zur Beitragsstabilisierung. Ebenfalls verantwortlich für die Mehrausgaben waren unter anderem die gestiegenen Kosten für Krankenhausbehandlungen, die um 6,1 Milliarden Euro zunahmen. Andere Leistungsbereiche wie Impfungen, häusliche Krankenpflege oder Krankengeld verzeichneten gleichfalls erhebliche Aufwuchsraten. Die Kassen erstellen die endgültigen Finanzergebnisse für das Jahr 2023, die voraussichtlich Mitte Juni erwartet werden. (eulerpool-AFX)