Baustellen-Frühwarnsystem: Autobahn-Gesellschaft gerät ins Stocken
Die Einführung des innovativen Baustellen-Frühwarnsystems durch die Autobahn-Gesellschaft schreitet langsamer voran als ursprünglich geplant. An diesem Mittwoch soll der 1.000. umgerüstete Baustellenwarner an die Autobahnmeisterei in Erkner, Berlin, übergeben werden.
Ziel ist es, bis Ende Juni insgesamt 1.200 mobile Absperrtafeln mit der sogenannten C-ITS-Technologie auszustatten. Diese Technologie ermöglicht es, Baustellenwarnungen direkt per WLAN-Verbindung auf die Displays im Armaturenbrett der Fahrzeuge zu übermitteln. Autofahrer erhalten dadurch in Echtzeit Informationen darüber, wann eine Baustelle naht, was vor allem bei kurzfristigen Verkehrsänderungen von Vorteil ist.
Europaweit ist die Autobahn-GmbH der erste Straßeninfrastrukturbetreiber, der den C-ITS-Baustellenwarndienst flächendeckend in den regulären Betrieb überführt hat, so Geschäftsführer Personal Sebastian Mohr. Die ursprüngliche Planung sah jedoch vor, dass Ende 2023 alle 1.500 mobilen Baustellenschilder umgerüstet sein sollten.
Warum sich dieser Prozess verzögert hat, ist momentan unklar. Die mobilen Schilder sind häufig auf Baustellenfahrzeugen mit leuchtenden Pfeilen zu finden, die besonders bei spontanen Arbeiten an den Autobahnen genutzt werden.
Dieses Frühwarnsystem ist nur ein Teil einer größeren Vision: Die C-ITS-Technologie, die für Cooperative Intelligent Transport Systems steht, soll eine automatisierte Kommunikation zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur ermöglichen. Spontane Unfälle und andere unvorhergesehene Ereignisse könnten somit effizienter gemeldet werden, wodurch der Sicherheitsfaktor Mensch im Straßenverkehr minimiert wird.
Basis dieser Entwicklung ist eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2010. Der ADAC begleitet das Projekt wohlwollend, fordert jedoch einen schnelleren technologischen Ausbau durch die Fahrzeughersteller.
Bislang sind insbesondere neue Modelle von VW mit der Empfängertechnologie ausgestattet, wobei europaweit bereits etwa 1,5 Millionen Fahrzeuge die Technik nutzen können. Eine flächendeckende Einführung wird zusätzlich durch technische Standardisierungsfragen gebremst, beispielsweise die Wahl zwischen WLAN oder alternativen Übertragungsmethoden.
Es wird daher noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das System umfassend genutzt werden kann.