Autonomes Fahren im ÖPNV: Ein Blick in Deutschlands kosteneffiziente Zukunft
Eine aktuelle Analyse von PwC und der Universität St. Gallen skizziert ein zukunftsweisendes Szenario für den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland, das erhebliche Kosteneinsparungen für Bund und Länder verspricht. Demnach könnten bis zum Jahr 2047 rund 75 Prozent des ÖPNV durch autonom fahrende Busse betrieben werden, was zu einer signifikanten Reduzierung der öffentlichen Zuschüsse führen könnte.
Der Bericht prognostiziert den Einsatz von etwa 85.300 autonom fahrenden Fahrzeugen, darunter große Linienbusse mit einer Kapazität von bis zu 60 Personen, kleinere Busse und innovative Robotaxis. Die geschätzten Investitionskosten für diesen umfassenden Ausbau belaufen sich auf 5,7 Milliarden Euro. Derzeit laufen deutschlandweit diverse Pilotprojekte, bei denen autonome Fahrkonzepte in begrenztem Rahmen erprobt werden.
Ein entscheidender Vorteil des Einsatzes autonomer Fahrzeuge liegt in der drastischen Senkung der Betriebskosten. Laut PwC-Analyse könnten Robobusse ab 2035 bis zu 80 Prozent der staatlichen Zuschüsse pro Kilometer einsparen. Der Wegfall der Fahrpersonalkosten sowie ein einfacheres Fahrzeugdesign ohne Notwendigkeit von Spiegeln oder Lenkrädern tragen hierzu bei.
Gegenwärtig finanzieren die Bundesländer den ÖPNV hauptsächlich über Regionalisierungsmittel des Bundes. Trotz einer jährlichen Zuwendung von 11,56 Milliarden Euro klagen Verkehrsunternehmen über unzureichende Mittel zur Aufrechterhaltung des aktuellen Angebots. Nach den pandemiebedingten Einnahmeverlusten und der Einführung des Deutschlandtickets hat sich das Verhältnis der Selbstfinanzierung erheblich verschlechtert, sodass nunmehr 70 Prozent der Kosten durch staatliche Zuschüsse gedeckt werden.
Die Einführung einer weithin autonom fahrenden Fahrzeugflotte könnte diesen Finanzdruck spürbar mindern. PwC prognostiziert, dass der öffentliche Finanzierungsanteil unter 60 Prozent der Betriebskosten gesenkt werden könnte, was den wirtschaftlichen Spielraum für zukünftige Investitionen im ÖPNV erheblich vergrößern würde.

