Außenminister Wadephul auf diplomatischer Rundreise durch den Westbalkan
Außenminister Johann Wadephul setzt seine diplomatische Mission in Montenegro fort, dem Land, das als Spitzenreiter im EU-Beitrittsprozess der Westbalkanländer gilt. Im Rahmen seiner mehrtägigen Westbalkan-Tour führt der CDU-Politiker separate Gespräche in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, mit Ministerpräsident Milojko Spajic und Außenminister Ervin Ibrahimovic. Ziel der Treffen ist, den Fortschritt der EU-Beitrittsverhandlungen zu sondieren und Anreize für Reformmaßnahmen zu besprechen. Weiterhin auf der Agenda steht ein Besuch in Tirana, der Hauptstadt Albaniens. Dort soll ein Dialog mit Außenministerin Elisa Spiropali stattfinden, um Wege zu erörtern, das Beitrittsverfahren des Landes zur Europäischen Union voranzutreiben. Die Gespräche spiegeln ein anhaltendes Engagement wider, den ambitionierten Fahrplan der EU-Erweiterung zu unterstützen.
Am Montagabend wird Wadephul schließlich in Belgrad erwartet. Hier wird ein intensiver interkultureller Austausch mit Präsident Aleksandar Vucic erwartet.
Während der EU-Gipfel von 2003 eine Beitrittsperspektive eröffnete, steht die Region auch zwei Jahrzehnte später vor erheblichen Herausforderungen. Der Beitrittsprozess verläuft für die Westbalkanstaaten uneinheitlich, was zu teilweise großem Missmut führt, da die Länder seit Jahren im Reformverfahren ausdauern. Montenegro hat sich unter diesen Staaten als am weitesten fortgeschritten hervorgetan, auch wenn ein konkretes Beitrittsdatum bislang unbestimmt bleibt. Seit 2012 beziehungsweise 2014 laufen die Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und Montenegro bzw. Serbien. Albanien und Nordmazedonien haben 2022 mit dem Verhandlungsprozess begonnen. In Bosnien-Herzegowina existiert der Status eines Beitrittskandidaten, während das Kosovo als potenzieller Beitrittskandidat gilt.

