Aurubis-Aktie springt hoch: Aurubis erhöht Dividende deutlich

Die Aktionäre soll 1,60 Euro nach 1,30 Euro je Aktie erhalten, wie der im MDAX notierte Konzern bei Vorlage ausführlicher Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr mitteilte. Die Ausschüttungsquote würde damit auf 26 von 35 Prozent des operativen Konzernergebnisses sinken.

Das Konzernergebnis kletterte im abgelaufenen Jahr per Ende September den weiteren Angaben zufolge um 59 Prozent auf 266 Millionen Euro. Aurubis hatte Ende Oktober bereits Eckzahlen für das abgelaufene Jahr veröffentlicht. Demnach stieg das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) kräftig um 60 Prozent auf 353 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um knapp ein Drittel auf 16,3 Milliarden Euro. Es war das "erfolgreichstes Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte", so Aurubis. Im vierten Quartal schwächte sich die Dynamik allerdings ab: Die Erlöse stiegen laut Geschäftsbericht um 17 Prozent auf 4,12 Milliarden Euro, das EBT sank um 3 Prozent auf 85 Millionen Euro.

Im neuen Geschäftsjahr 2021/22 will das Hamburger Unternehmen ein operatives EBT von 320 Millionen bis 380 Millionen Euro erzielen.

Bei Anlegern kommen die Nachrichten sehr gut an: Aurubis-Aktien steigen am Freitag im XETRA-Handel zeitweise um 7,49 Prozent auf 81,80 Euro. In der Spitze wurden sogar 83,70 Euro gezahlt. Damit waren sie nicht nur MDAX-Spitzenreiter, sie erreichten auch den höchsten Stand seit knapp vier Monaten. Obendrein kehrten sie über die kurzfristig relevante 21-Tage-Chartlinie zurück, die in den vergangenen Tagen unterschritten wurde. Das bisherige Jahresplus von knapp 29 Prozent kann sich ebenfalls sehen lassen - es fällt fast dreimal so hoch aus wie beim Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen.

Im laufenden Jahr steht für die Aurubis-Titel aktuell ein Plus von rund einem Viertel zu Buche, während der MDAX in dieser Zeit rund zehn Prozent hinzugewonnen hat. Ende Juli war die Aktie auf ein Rekordhoch von 87,74 Euro geklettert, lag zuletzt aber mit rund 80 Euro etwas darunter. Aktuell kommt Aurubis auf eine Marktkapitalisierung von rund 3,6 Milliarden Euro.

Aus Sicht von Analyst Christian Obst von der Baader Bank lässt das für 2021/22 avisierte Vorsteuerergebnis dem Marktkonsens noch Spielraum. Die Barmittelgenerierung des Kupferkonzerns sei stark. Der Experte sieht das Rekordjahr als gute Basis für weiteres Wachstum. Er will seine Schätzungen nach dem anstehenden Kapitalmarkttag an diesem Montag überarbeiten.

Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Aurubis mit einem guten Angebot an Kupferkonzentraten. Das Angebot an Recyclingmaterialien soll mindestens stabil sein. Außerdem geht die Salzgitter-Beteiligung von einer positiven globalen Kupfernachfrage aus. Der Stahlkonzern aus Niedersachsen hält 30 Prozent der Aurubis-Anteile.

Kupfer ist am Weltmarkt derzeit stark gefragt, auch der Boom rund um Elektroautos lässt die Nachfrage steigen. Doch auch Hersteller von Telekommunikations-, Haushalts- und Unterhaltungselektronik brauchen es. Eine hohe Nachfrage sowie ein hohes Angebot an Kupferkonzentraten und Recylingmateralien sind positiv für Aurubis - letzteres auch, weil es für eine gute Auslastung der Schmelzöfen sorgt.

Konzernchef Roland Harings zeigte sich zufrieden, verwies aber auch auf Herausforderungen wie Lieferkettenengpässe und steigende Energiepreise. Im vierten Quartal sank das operative Vorsteuerergebnis denn auch leicht von 88 auf 85 Millionen Euro. Aurubis hatte dies bereits im Oktober mit höheren Kosten für Energie begründet.

Der Manager unterstrich, dass das Geschäftsjahr trotz vieler positiven Zahlen noch immer weitgehend unter Corona-Bedingungen abgelaufen sei. Dennoch verdeutlichte Harings, dass sich das Jahr für Aurubis "nahezu reibungslos" entwickelt habe. Er hob die konzernweit hohe Anlagenverfügbarkeit, aber auch die Integration der neuen Recyclingstandorte in Belgien und Spanien hervor. Zudem greife das laufende Sparprogramm, unterstrich Harings, dessen Vertrag erst im Herbst um fünf Jahre verlängert worden war.

Mit Blick auf das durch ein Unwetter in diesem Sommer zerstörte Werk im nordrhein-westfälischen Stolberg, betonte Harings, dass Aurubis aufgrund einer vollständigen Versicherung kein Schaden entstanden sei. Mittlerweile sei die Produktion nach den Starkregenschäden schrittweise wieder aufgenommen worden.

Aurubis nahm bei der Bilanzvorlage auch Bezug auf seine aktualisierte Konzernstrategie. So soll das Kerngeschäft gestärkt werden, zudem will der Konzern insbesondere im Recycling wachsen, hieß es. Das Wachstum soll auch durch Präsenz und Investitionen in internationalen Märkten vorangetrieben werden, etwa im US-Bundesstaat Georgia oder im belgischen Beerse.

FRANKFURT / HAMBURG (Dow Jones / dpa-AFX)

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 03.12.2021 · 15:57 Uhr
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