Armani zeigt sich aufgeschlossen für neue Unternehmenswege
Mit der eleganten Gelassenheit, die seinen Kreationen innewohnt, gibt sich Giorgio Armani, der italienische Meister der Modewelt, ungewohnt flexibel in Bezug auf die Zukunft seines Unternehmens. In einem schriftlichen Austausch mit Bloomberg ließ der Kreativdirektor und Vorsitzende der Armani-Gruppe verlauten, dass der bisherige Kurs der Unabhängigkeit zwar weiterhin erstrebenswert bleibt, ein Abweichen davon jedoch nicht länger undenkbar sei.
Die Spekulationen über mögliche Veränderungen in der Unternehmensstruktur, inklusive eines Börsengangs, wurden von Armani jedoch als noch nicht diskutierte Zukunftsmusik abgetan. Die Perspektive einer Unternehmensübernahme durch eines der prägenden Schwergewichte der Luxusbranche, wie sie in Italiens Modehäusern flüstert, widerspräche zwar seinen gegenwärtigen Vorstellungen, doch der Modeschöpfer schließt nichts kategorisch aus.
Es ist bekannt, dass Armani im Laufe seiner Karriere stets Wert darauf legte, seine Marke vor der Integration in größere Unternehmenskonglomerate zu schützen. Sein Engagement für Unabhängigkeit wird bald im Licht seines 90. Geburtstags stehen, ein Meilenstein, der Respekt und Reflexion erfordert.
Gleichwohl wird der Blick auf die gesamte italienische Luxusindustrie in Hinblick auf Unabhängigkeit und Zukunftsfähigkeit von Unsicherheit begleitet. Traditionell familiengeführte und selbstständige Häuser wie Salvatore Ferragamo, Prada und Moncler bleiben feste Bastionen in der Landschaft, während Ermenegildo Zegna ebenfalls den italienischen Stolz auf Eigenständigkeit verkörpert.
Dem gegenüber stehen italienische Marken, die den Schritt in die Arme französischer Luxusimperien bereits vollzogen haben. Namen wie Fendi und Bulgari zeugen von der Ausbreitung der Gruppen LVMH und Kering, deren Akquisitionspolitik die Branche maßgeblich umgestaltet. (eulerpool-AFX)