Arbeitsmarkt im Abschwung: Ifo-Beschäftigungsbarometer erreicht neuen Tiefpunkt
Die aktuelle Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt zeigt sich düster. Das Ifo-Institut aus München meldet einen Rückgang seines Beschäftigungsbarometers um einen Punkt, womit der Index im November saisonbereinigt bei 92,5 Punkten steht. Vergleichbar schwache Werte wurden zuletzt im September und Dezember verzeichnet, jedoch nicht mehr seit dem Sommer 2020. Im Vorlauf zur Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen durch die Bundesagentur für Arbeit am Freitag bieten diese Daten keinen Anlass zur Hoffnung. Nach Aussage von Klaus Wohlrabe, dem Leiter der Ifo-Umfragen, setzen viele Unternehmen weiterhin auf Stellenstreichungen.
Die schleppende Konjunktur sorgt für anhaltende Schwäche auf dem Arbeitsmarkt. Besonders drastisch sind die Aussichten im verarbeitenden Gewerbe, das mit einem Teilindex von minus 20,9 besonders betroffen ist. Fast alle Branchen der Industrie verfolgen diesen Negativtrend, während der Handel mit einem Wert von minus 14,4 Punkten ebenfalls wenig Zuversicht verbreitet. Trotz des nahenden Weihnachtsgeschäfts ist auch hier mit einer Reduktion des Personals zu rechnen.
Negativ sticht der Dienstleistungsbereich hervor, dessen Barometer im Vergleich zum Vormonat auf minus 4,2 Punkte gefallen ist. Vor allem das Gastgewerbe plant, weitere Streichungen beim Personal vorzunehmen. Entgegen diesem Trend zeigen sich allerdings Rechtsberatungen und Steuerbüros mit positiven Beschäftigungsaussichten.
Für einen Lichtblick sorgt das Bauhauptgewerbe, das eine unerwartete Trendwende erlebt. Der dortige Teilindex kletterte auf 4,5 Punkte, wodurch der höchste Wert seit Mai 2022 erreicht wurde. Diese Entwicklung deutet auf mögliche Stabilität und Wachstum in diesem Sektor hin.

