Arbeitskosten in der Eurozone steigen langsamer
Eine Entspannung der Arbeitskostenentwicklung zeichnet sich im Euroraum ab. Die aktuellen Zahlen von Eurostat verzeichnen im letzten Quartal des Vorjahres einen Anstieg der Arbeitskosten je Stunde um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit zeigt sich eine merkliche Abschwächung im Vergleich zum dritten Quartal, in dem die Arbeitskosten um revidierte 5,2 Prozent zulegten – ein Indikator, der möglicherweise auf eine Dämpfung des Inflationsdrucks hindeutet.
Nach Beobachtungen der Statistiker wiesen sowohl die direkt ausgezahlten Löhne als auch die damit verbundenen Lohnnebenkosten eine abgeschwächte Dynamik auf. Während sich die direkten Stundenlöhne um 3,1 Prozent erhöhten, stiegen die Lohnnebenkosten um 4,2 Prozent. Dieser Trend spiegelt sich auch in der breiter gefassten Europäischen Union wider.
Bemerkenswert ist das divergente Wachstum der Lohnkosten innerhalb einzelner Mitgliedsländer des Euroraums. Während Deutschland beispielsweise lediglich eine Steigerung von 2,2 Prozent verzeichnete, konnte Kroatien mit einem Wachstum von 16 Prozent einen Spitzenwert erreichen. Auch die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Konträr dazu sanken die Arbeitskosten in Italien leicht.
Die unterschiedliche Entwicklung der Lohnkosten in den einzelnen Mitgliedsstaaten unterstreicht die vielschichtige ökonomische Landschaft Europas und die Herausforderungen, die sich aus diesem Gefüge für die einheitliche Währungs- und Wirtschaftspolitik ergeben. (eulerpool-AFX)