Arbeitskampf erreicht Handelsriesen: Warnstreik trifft Ikea und Metro
Die Gewerkschaft Verdi intensivierte am Freitag den Druck in den Tarifverhandlungen des Einzel- und Großhandels, indem sie zu bundesweiten Warnstreiks aufrief. Mit Ikea und Metro AG wandte sie sich gegen zwei Schwergewichte der Branche, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Verdi-Sprecherin Petra Ringer zeigte sich zur Halbzeit des Streiktages wohlwollend über die Streikbeteiligung, auch wenn konkrete Teilnehmerzahlen ausstanden.
Entgegen der gewerkschaftlichen Maßnahme gab sich Steven Haarke, Tarifverantwortlicher beim Handelsverband Deutschland (HDE), unbeeindruckt von den Auswirkungen der Arbeitsniederlegung. Der Handel sei für solch eine Situation gewappnet, und Kunden müssten keine gravierenden Einschränkungen befürchten.
Währenddessen stagnieren die Tarifverhandlungen für den Einzelhandel. Monatelange Streiks und intensive Gespräche haben bisher den Stillstand nicht aufgelöst. Verdi kämpft für eine spürbare Erhöhung des Stundenlohns um mindestens 2,50 Euro und eine zwölfmonatige Laufzeit des Tarifvertrags. Regionale Besonderheiten führen zu zusätzlichen Forderungen. Seitens der Arbeitgeber wurden Angebote von mehr als 10 Prozent Gehaltssteigerung über zwei Jahre sowie eine Einmalzahlung zur Inflationskompensation vorgeschlagen, begleitet von einem garantieren Mindesteinkommen.
Anfang März griffen erste Handelskonzerne, darunter auch Ikea, eine Empfehlung des Handelsverbands auf, Löhne eigenständig anzuheben und diese Anpassungen später im Rahmen eines Tarifabschlusses anzurechnen. Verdi kritisierte diesen Schritt entschieden und hält an den geplanten Tarifverhandlungen fest. (eulerpool-AFX)