Anhaltender Preisanstieg: Wohnen in Großstädten wird zur Luxusfrage
Die Mietpreise in den deutschen Großstädten kennen weiterhin nur eine Richtung: steil nach oben. Eine Analyse des Bauministeriums offenbart einen Anstieg der Angebotsmieten in den 14 größten kreisfreien Städten um fast 50 Prozent seit 2015. Besonders drastisch ist die Entwicklung in Berlin, wo sich die Preise für Neumieten mehr als verdoppelt haben.
Diese Zahlen basieren auf Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und beziehen sich ausschließlich auf Mietangebote im Internet für Wohnungen zwischen 40 und 100 Quadratmetern. Andere Vermittlungskanäle wie Aushänge oder direkte Kontakte zu Maklern bleiben außen vor, was laut dem Ministerium zu möglichen Verzerrungen führen könnte.
München bleibt die teuerste Stadt mit einem durchschnittlichen Mietpreis von nahezu 22 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Berlin und Frankfurt am Main. Die höchsten prozentualen Mietanstiege wurden neben Berlin auch in Leipzig und Bremen verzeichnet. Hingegen zeigt Dresden mit einem Plus von 28,4 Prozent den geringsten Zuwachs.
Die Linken-Abgeordnete Caren Lay kritisiert die Lückenhaftigkeit der Mietpreisbremse. Laut Lay werden Stadtbewohner durch die unaufhörliche Preisexplosion finanziell stark belastet, was Umzüge deutlich erschwert und zur sozialen Ungleichheit beiträgt.
Sie verurteilt die Entscheidung der schwarz-roten Bundesregierung, die bestehende Regelung ohne weitere Verschärfungen zu verlängern, da die momentanen Ausnahmen und fehlende Preiskontrollen den Schutz der Mieter weitgehend unterlaufen.