Anhaltender Aufwärtstrend bei deutschen Rüstungswerten – Unsicherheiten in geopolitischem Umfeld
Der Handel mit deutschen Rüstungsunternehmen zeigte sich am Montag schwungvoll. Die Aktien von Rheinmetall erlebten einen Anstieg um 1,7 Prozent, was die Kurse erstmals auf über 1.750 Euro katapultierte – eine bemerkenswerte Entwicklung, da sich der Wert seit 2025 fast verdreifacht hat. Auch Renk setzte seine beeindruckende Kursentwicklung mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent fort, sodass Aktien zu Preisen über 62 Euro gehandelt wurden. Hensoldt konnte ebenfalls anziehen und näherte sich mit einem Anstieg von 2,6 Prozent und einem Kurs von bis zu 75 Euro den Höchstständen vom Mai.
Im Fokus stand weiterhin der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der sich in erbitterten Kämpfen im Osten fortsetzt. Ein Telefonat zwischen den Präsidenten der USA und Russlands brachte bis zum Handelsschluss keine neuen Erkenntnisse, obwohl Profis der Branche keine schnellen Fortschritte erwarten. Verstärkt wurde der Druck auf Russland durch Sanktionen wichtiger Verbündeter der Ukraine, die eine Waffenruhe und neue Friedensverhandlungen fordern. Ob die US-Regierung bereit ist, mit härteren Sanktionen zu reagieren, bleibt unklar.
Laut der Expertin Chloe Lemarie von Jefferies könnten Diskussionen über einen möglichen Waffenstillstand die Kurse europäischer Verteidigungstitel vorübergehend ins Wanken bringen, stellen jedoch weiterhin Kaufgelegenheiten dar. Die Präsenz von US-Truppen in Europa bleibt ein entscheidendes Thema, da eine mögliche Reduzierung den Druck auf europäische Staaten erhöhen könnte, ihre Verteidigungsausgaben hochzufahren.
Interessanterweise warnte Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur vor einer erhöhten Bedrohung seines Landes durch Russland, sollte der Krieg in der Ukraine enden. Analysten von Berenberg, darunter George McWhirter, zeigten sich dennoch optimistisch und erhöhten ihre Kursziele für Renk auf 72 Euro und für Rheinmetall auf 2.040 Euro – ein Hinweis auf weiteres Wachstumspotenzial von etwa 16 Prozent. Trotz kontinuierlicher Friedensbemühungen scheinen sich die Aussichten für Verteidigungsausgaben weiter zu verbessern, mit Prognosen von bis zu 3,5 Prozent des BIP bis 2032 in Deutschland.