Analyse: Obamas zahnloser Klima-Deal

Washington (dpa) - Viel Hokuspokus für nichts - so die breite Reaktion der Amerikaner auf das Mitbringsel ihres Präsidenten vom Klimagipfel. Barack Obamas «bedeutungsvoller Durchbruch» bringt ihm zu Hause zweierlei ein: Enttäuschung und Häme.

«Man kann ihm nicht anlasten, dass die Magie seiner Person nichts genutzt hat», spottete der konservative Abgeordnete Joe Barton (Texas) und sagte damit, was viele dachten: Obama hat in Kopenhagen zum zweiten Mal sein persönliches Gewicht in die Waagschale geworfen. Wie schon bei der Olympia-Bewerbung, hat sie auch diesmal nichts gebracht.

«Die USA haben die Welt belogen, als sie von einem Deal sprachen, und sie haben über hundert Länder belogen, als sie sagten, dass sie auf ihre Sorgen hören», kritisierte Kate Horner von der in Washington ansässigen Umweltorganisation «Friends of the Earth». Sie sprach von einer «zahnlosen Erklärung». Industrie-Lobbyisten dagegen jubelten: «Bedeutungsvoll» sei vor allem, dass durch die Nicht-Unterzeichnung eines bindenden Abkommens 30 Millionen Arbeitsplätze gerettet worden seien, sagte der Vorsitzende des «Club for Growth», Chris Chocola.

Der erklärte Führungsanspruch der USA in Sachen Klima ist in den Augen beider Lager Augenwischerei. Für viele steht fest, dass längst ein anderer Riese führt: China. «Wir können es kaum erwarten zu hören, wenn Obama den Amerikanern erzählt, dass sie mehr Steuern zahlen müssen, damit die USA China finanzieren, um energiesparender und damit wettbewerbsfähiger zu werden», höhnte ein Kommentator des «Wall Street Journal». Ähnliche Ängste begleiten das Klimathema auch, wenn es von Kopenhagen zurück nach Washington kommt. Dort steht im Senat noch das Klimagesetz an, in dem die USA sich zur CO2-Reduktion verpflichten. Damit, warnen viele, würden sich die USA in einen weiteren Wettbewerbsnachteil gegenüber China katapultieren, das ironischerweise einen großen Marktanteil an regenerativen Technologien in den USA hat.

UN / Klima / Gipfel / USA
20.12.2009 · 21:43 Uhr
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