Amsterdam testet selbstfahrende Drohnenboote in den Kanälen
In Amsterdam sollen im nächsten Jahr schon die ersten selbstfahrenden Drohnenboote auf den Kanälen eingesetzt werden. Die Boote sind so konstruiert, dass diese nicht nur Menschen sondern auch Waren transportieren können. Ein weiteres Highlight ist, das die Boote sich auch zu einer Brücke verbinden können. Ziemlich praktisch.
Dynamische und temporäre Infrastruktur
Um den Einsatz der Roboter-Boote zu untersuchen, wurde das zunächst auf fünf Jahre limitierte Forschungsprojekt „Roboat“ ins Leben gerufen. Beteiligt daran sind das Amsterdam Institute for Advanced Metropolitan Solutions (AMS), die Universität Wageningen mit dem US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die TU Delft. In Amsterdam ist knapp ein Viertel von Kanälen bedeckt. Die Wasserstraßen noch effizienter zu nutzen, wäre somit eine praktische Angelegenheit. Dem Roboat-Projekt steht ein Budget in Höhe von 25 Millionen Euro zur Verfügung. Die Robo-Boote verfügen über ein ziemlich ausgeklügeltes Design. So können sich die einzelnen schwimmenden Drohnen wie eine Art Puzzle zusammenfügen. On-Demand-Brücken oder schwimmende Bühnen, die in wenigen Stunden auf und wieder abgebaut werden können, sind ebenfalls spannende Anwendungsfelder.
Müllbeseitigung und Umweltschutz
Die Forscher haben mit den selbstfahrenden Drohnenbooten viel vor. Ausgestattet mit Sensoren, sollen diese auch in Zukunft Live-Daten zur Wasserqualität liefern und frühzeitig vor Krankheitserregern warnen. Zudem sollen die Boote auch in der Lage sein Müll aus den Kanälen zu fischen. Das Forscher-Team befasst sich auch einhellig mit dem Thema „Fahrräder in den Kanälen“. Jährlich landen 12.000 Fahrräder in den Kanälen.
In diesem Umfang ist das Roboat-Projekt bisher weltweit einzigartig. Die Erfahrungen, die ab 2017 gesammelt werden, sollen als Referenz für Städte auf der ganzen Welt dienen. Die ersten Prototypen werden schon bald eingesetzt. Ein genaues Datum steht allerdings noch nicht fest.
Roboterschiffe auf den Weltmeeren
Was innerstädtisch nun erprobt wird, soll in Zukunft auch über tausende Wasserkilometer glücken. Roboter-Container-Schiffe sind ebenfalls ein spannendes Feld, dem sich vermehrt auch gewidmet wird. Im Rahmen des EU Projekts MUNIN werden Lösungen für die unbemannte Schifffahrt erprobt. An dem Projekt sind unter anderem das Fraunhofer Institut aus Deutschland und die SINTEF-Organisation aus Schweden beteiligt.