Altersgrenzen für Soziale Netzwerke: Ein Balanceakt zwischen Schutz und Medienkompetenz
Die Diskussionen um Altersbeschränkungen für soziale Netzwerke gewinnen in Deutschland und auf EU-Ebene zunehmend an Dynamik. Besonders die Frage nach der Altersgrenze für die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie TikTok und Facebook sorgt für lebhafte Debatten. Ein Aspekt, der dabei oft übersehen wird, ist die Medienkompetenz der älteren Generation, wie Nela Riehl von Volt im Europaparlament betont.
Riehl äußerte im Interview mit dem European Newsroom, dass die Debatte über Altersgrenzen nicht nur auf das jüngere Publikum beschränkt sein sollte. Sie sieht die Notwendigkeit, auch über eine Altersbegrenzung in die andere Richtung nachzudenken, um der Verbreitung von Desinformation entgegenzuwirken. Schließlich seien ältere Nutzer ebenfalls anfällig für manipulative Inhalte und KI-generierte Videos auf Plattformen wie Facebook.
Diesem Ansatz schließt sich auch die europäische Politik an, indem sie für Schutzmaßnahmen im digitalen Raum plädiert. Die Einführung von Altersgrenzen zum Schutz von Minderjährigen ist dabei ein zentraler Punkt. Gleichzeitig betont Riehl die Bedeutung von Investitionen in die Medienkompetenz über alle Altersstufen hinweg, um einen umfassenden Schutz der gesamten Gesellschaft zu gewährleisten.
Unterdessen hat der Influencer Levi Penell die Diskussion in Deutschland neu belebt. In der Talkshow 'Hart aber fair' wies er darauf hin, dass nicht nur Jugendliche, sondern auch ältere Menschen oft auf manipulierte Inhalte hereinfallen. Damit lenkt er die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit eines breiteren Schutzes im digitalen Zeitalter, ohne eine Seite der Nutzerschaft zu vernachlässigen.

